Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Lewis Hamilton: «Ich erwarte kein gutes Rennen»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Nach der Quali-Niederlage gegen Nico Rosberg wirkte Weltmeister Lewis Hamilton in Mexiko genervt. Nun ist er wieder locker: «Ich finde es besser, von Rang 2 losfahren zu können.»
Lewis, erwartest du von Nico ein anderes Pistenverhalten, jetzt, wo das Titelrennen entschieden ist?

Nein, für mich ist alles wie immer. (Mit feinem Lächeln) Ich kenne Nico sehr gut ...

Wie intensiv wird euer Duell zur ersten Kurve hin?

Ich habe mir das hier lange angeschaut und bin zum Schluss gekommen – es ist tatsächlich besser, von Rang 2 losfahren zu können. Auf der anderen Seite: In Sotschi ist die Anfahrt zur ersten Kurve auch lang, und er hat die Führung verteidigen können. Meine Herangehensweise ist nicht anders als sonst. Ich mach mir keinen Kopf darüber, was alles passieren könnte.

Generell ist das kein guter Kurs zum Überholen. In den engen Passagen kommst du nicht vorbei, in den schnellen S-Kurven verliest du Boden auf den Vordermann, weil dir der Abtrieb verloren geht. Da bleiben nur noch die Geraden übrig. Aber es ist ein Kurs, der Fehler begünstigt. Das eröffnet Möglichkeiten.

Du hattest in den Abschlusstrainings lange die Nase vorn, aber in den letzten vier Qualis ist das Pendel umgeschwungen. Warum?

Es gibt keinen besonderen Grund. Nico hat in der Regel gute Arbeit gemacht. Bei mir hat teilweise nicht immer alles gestimmt. Im übrigen lief es in den Rennen ja dann ganz ordentlich. Die Pole ist mir dabei nicht so wichtig. Klar ist es schön, eine Pole-Position vorweisen zu können, aber Siege gibt es am Sonntag.

Wir liegen 2250 Meter über Meer. Wie fühlt sich die dünne Luft im Wagen an, was das Fahrgefühl angeht?

Eigentlich nur so, dass das Auto viel weniger Abtrieb aufbaut als gewohnt.

Was willst du nach deinen drei Titeln noch erreichen?

Ich habe selber über mich gestaunt, wie ich nach Austin sofort wieder in die alte Mentalität zurückgefallen bin: Ich will das nächste Rennen gewinnen. Und ich will erneut den Titel gewinnen. Neben der Rennstrecke habe ich auch noch einige Pläne und Projekte – ihr dürft gespannt sein.

Wegen der ganz besonderen Verhältnisse hier steht ihr öfter quer als sonst. Macht das mehr Spass?

Das finde ich nicht. Mir ist lieber, mehr Abtrieb und mehr Haftung zu haben. Wir fahren hier schliesslich keine Rallye. Ich nehme es, wie es kommt, aber mehr Spass macht das nicht. Der verringerte Abtrieb bedeutet auch, wir können dem Vordermann weniger dichtauf folgen. Daher glaube ich nicht, dass wir ein gutes Rennen erleben werden.

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