Kimi Räikkönen: «Bottas gibt sicher mir die Schuld»
Aus für Kimi Räikkönen
Da mussten selbst die besten Statistiker nachschlagen: Wann kam letztemals kein Ferrari in die Wertung eines Formel-1-WM-Laufs? In Australien 2008 und 2009 schieden zwar die roten Renner ebenfalls aus, wurden aber aufgrund der zurückgelegten Distanz gewertet. Wir müssen bis Melbourne 2006 zurückgehen, bis wir wie nun in Mexiko beide Ferrari im Aus haben!
Sebastian Vettel wirkte im Rennen neben den Schuhen, Kimi Räikkönen hingegen fuhr einen kämpferischen Grand Prix vom zweitletzten Startplatz aus und lag in Runde 22 auf Rang 6. Von hinten nahte sein finnischer Landsmann Valtter Bottas. Was anschliessend passierte, darüber gehen die Meinungen – wie meist in solchen Fällen – auseinander. Bottas fand, sein Angriff sei legitim gewesen, er habe aber zu wenig Raum erhalten.
Kimi meint: «Es war ingesamt einfach kein gutes Wochenende. Zur Kollision gibt es nicht so viel zu sagen – unsere Autos haben sich berührt. Das hätte für uns ein gutes Ergebnis werden können, aber hätte werden können, das reicht eben nicht.»
Auf das Nachhaken zur Kollision mit Bottas meint Kimi: «Es gibt wirklich nicht so viel zu berichten. Unser Wagen gerieten zusammen, am Ferrari war ein Rad halb weg, und das bedeutete eben das Ende meines Rennens. So geht es nun mal im Leben, das ist Racing. Aber was genau im Detail da passiert ist, kann ich nicht sagen, bevor ich die Videobilder gesehen habe. Jeder kann sich jedoch zusammereimen, dass ich das nicht als ideales Rennergebnis bezeichnen würde.»
«Ob hier auch jemand bestrafte gehört hätte wie ich in Russland? Das ist nicht die Entscheidung der Fahrer, sondern der Rennkommissare. Und die wechseln eben ständig. Wenn du zehn Leute zur Meinung über die Kollision befragst, dann sind für dieser Ansicht und fünf einer anderen. Aber das ändert am Ergebnis nichts, da können wir so viel reden, wie wir wollen.»
«Das war einfach nicht arg viel Raum. Vielleicht hätte Bottas ein wenig mehr auf den Randstein ausweichen können. Ich wusste nicht, dass er an meiner Seite ist. Ich hatte ihn in der Kurve zuvor gesehen, und wenn ihr ihn fragt, so bin ich sicher, dass er mir die Schuld gibt. Aber an der Innenseite der Kurve ist es eben rutschig, der hat ein Vorderrad blockieren lassen, den Rest habt ihr gesehen. Irgendwann muss ich ja auch in die Kurve einlenken, ich kann ja schwerlich einfach geradeaus fahren. Aber nochmals – wir können endlos darüber reden. Ich bin sicher, ihr wollt einen Schuldigen finden. Aber das ändert doch alles nichts.»
Teamchef Maurizio Arrivabene ist philosophisch: «Es hat in dieser Saison Moment gegeben, da haben wir den Himmel berührt. Heute sind wir am Boden. Das kann den Charakter dieses Rennstalls nur stärken.»