Irrsinn: Alonso, Button, Räikkönen – 120 Strafplätze
Ihnen sind die Strafen egal
Tristes Bild am Ende der Startaufstellung zum Grossen Preis von Mexiko: Die Weltmeister Fernando Alonso, Kimi Räikkönen und Jenson Button müssen von den letzten Startplätzen ins Rennen gehen. Zweieinhalb Stunden vor dem Start im Autódromo Hermans Rodríguez entschloss sich Ferrari, den V6-Turbo von Kimi Räikkönen sicherheitshalber zu wechseln.
In den sozialen Netzwerken sind sich die Fans einig: Kein Mensch kann die Strafen von 70 Rängen zurück (Button), 35 (Räikkönen) und 15 (Alonso) mehr nachvollziehen. Schlimmer noch: Selbst langjährige Formel-1-Fans haben die Nase vom Strafentheater voll und wenden sich ab.
Die 35 Ränge von Räikkönen setzen sich so zusammen: 5 wegen Getriebewechsels, 10 wegen eines sechsten Verbrennungsmotors, 5 wegen eines fünften Turboladers, 5 wegen eines fünften Generators für die Energierückgewinnung am Lader, 5 für die fünfte Batterie, 5 für die fünfte Steuereinheit.
Die Strafe von Alonso ist verhältnismässig simpel: 10 für einen neuen Motor, 5 für das Austauschen des Getriebes.
Die 70 Strafränge für Button sind neuer Rekord für einen Piloten an einem GP-Wochenende. Schon vor dem Wochenende hatte Honda eine solche Latte an neuen Motorelementen eingereicht, dass die FIA 55 Ränge zurück errechnete (im Grunde zwei neue Antriebseinheiten), nach dem Qualifying kamen nochmals 15 Strafplätze hinzu.
Wie dieser Irrgarten zu entwirren ist, wissen nicht einmal FIA-Experten. Aber FIA-Präsident Jean Todt ist klar, dass das Bestrafungsprozedere zum umständlich ist und nur noch Regelexperten und Technik-Anhänger diese Strafen nachvollziehen können und wollen. Hinter den Kulissen laufen Bestrebungen, das alles zu entrümplen.
So oder so sieht es am Schluss des Feldes so aus:
18. Fernando Alonso
19. Kimi Räikkönen
20. Jenson Button