Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Marc Surer: «Mexiko-GP mit Fragezeichen – prima!»

Von Mathias Brunner
​Sky-Formel-1-Experte findet das Wochenende auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez ein Volltreffer: «Grossartige Stimmung, eine Piste mit Charakter, viele Fragezeichen.»

Eigentlich hätte Marc Surer schon 1986 in Mexiko im Formel-1-Fahrerlager stehen sollen. Der Schweizer fuhr damals für Arrows. Aber sein schwerer Rallyeunfall beendete die Rennkarriere des Baslers. Knapp dreissig Jahre später treffen wir den GP-Experten der deutschen Sky im Autódromo Hermanos Rodríguez. Er ist sehr angetan davon, was wir alle hier erleben.

«Ich finde, die Strecke hat Charakter, mit ganz viel Lokalkolorit, das können wir nicht über alle neuen Formel-1-Rennstrecken sagen. Vielleicht war es eben ganz gut, dass Pistenarchitekt Hermann Tilke nicht viele Möglichkeiten hatte, etwas anders zu machen, und weitgehend bei der alten Streckenführung geblieben ist.»

«Der Stadionteil ist für die Fahrer natürlich keine Herausforderung, aber die Kulisse ist grandios – die Fans sind ganz dicht an der Strecke auf diesen riesigen Tribünen, da ist tolle Stimmung programmiert.»

«Die Teams sind von der Technik her am Anschlag. Natürlich ist Mercedes hier Favorit, aber wenn sie ihren Speed wegen Kühlproblemen nicht ausspielen können, dann ist auf einmal alles offen. Das könnte ein Grand Prix mit zahlreichen Ausfällen geben.»

«Die Anfahrt zur ersten Kurve ist sehr lang, durchaus möglich, dass sich das Feld bis dahin aussortiert hat. Du brauchst zum Überholen einen guten Windschatten. Schwer zu sagen, wie das nach dem Start zwischen Rosberg und Hamilton ausgeht.»

«Eine grosse Unwägbarkeit ist für mich das Wetter. Im Moment haben wir Sonnenschein und die Temperatur steigt schnell. Die Frage ist: Wenn das so weitergeht, dann haben wir Bedingungen, wie wir sie im Training nie gehabt haben. Wie wirken sich höhere Asphalttemperaturen auf den Reifenverschleiss aus? Und was macht die Piste selber? Mir wäre fast lieber gewesen, es hätte in der Nacht auf Sonntag nochmals tüchtig geregnet, damit der Reifengummi gleich wieder weggewaschen wird.»

«Dann sagen die Meteorologen, dass wir fürs Rennen mit steigender Regenwahrscheinlichkeit rechnen müssen. Das könnte die Karten wieder komplett neu mischen.»

«Wir haben also eine Rennen mit vielen Fragezeichen vor uns, und das ist oft die Grundlage zu spannenden Grands Prix. Daher freue ich mich sehr aufs Rennen.»

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