Ferrari für Vettel: Mehr als ein Jahr Entwicklung
Ferrari-Chef Sergio Marchionne, Piero Ferrari und Teamchef Maurizio Arrivabene – Applaus fürs ganze Team
«Ist das nicht ein ausserordentlicher Erfolg?» fragt Fiat-Sanierer und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne in der Toskana. «Wir haben es fertig gebracht, dass 50.000 Tifosi nach Mugello strömen – das zeigt doch, welche Bedeutung die Marke Ferrari nicht nur im Automobilumfeld hat, sondern für das ganze Land.»
Die Finali Mondiali sind für die berühmteste Sportwagenmarke der Welt nicht nur der Rahmen der Abschlussrennen ihrer Markenpokale, sondern jeweils auch ein Knicks vor den Fans, mit dem Auftritt des kompletten Formel-1-Teams. Es ist auch Standortbestimmung des ältesten Formel-1-Rennstalls.
«Unser Tifosi machen mit ihrem zahlreichen Erscheinen klar – wir sind auf dem richtigen Weg», hält Marchionne fest. «Teamchef Maurizio Arrivabene und sein Team haben gute Arbeit geleistet. Zugegeben, wir haben 2015 keinen Titel geholt. Und das tut uns leid. Aber wir sind überzeugt – mit der Entwicklung des 2016er Autos werden wir in der Lage sein, das in der kommenden Saison nachzuholen.»
Marchionne findet: «Wir sind von weit hinten gestartet, haben aber im Laufe des Jahres herausragende Ergebnisse erzielt. Jetzt wollen wir in Brasilien und Abu Dhabi an diese guten Leistungen anknüpfen und diesen Schwung in die Saison 2016 mitnehmen. Die Entwicklung des nächstjährigen Autos läuft nun schon rund ein Jahr, ich bin mit der Arbeit sehr zufrieden. Ich bin stolz auf diese Mannschaft, und ich glaube daran, dass wir im kommenden Jahr eine grosse Saison erleben werden.»
Maurizio Arrivabene meint: «Haben wir unsere Erwartungen übertroffen?» (So wie es Sebastian Vettel mehrfach festgehalten hat. M.B.) «Ich meine – man darf mit sich nie zufrieden sein. Ich will am Kurs festhalten, in Bescheidenheit und mit grosser Entschlossenheit weiter zu arbeiten. Die Abrechnung dafür gibt es dann am Ende der Saison. Aber die Saison ist noch nicht zu Ende.»
Intern kursiert: Brasilien dürfte aufgrund der Pistencharakteristik für die Italiener eine harte Nuss werden, aber beim WM-Finale von Abu Dhabi, im für Ferrari so wichtigen mittleren Osten, rechnen sich die Italiener aus, Mercedes ein wenig die Abschlusssuppe zu versalzen.