Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Mick Schumacher: Was wollen Ferrari und Mercedes?

Von Mathias Brunner
Mick Schumacher hat eine solide erste Saison im Automobilrennsport gezeigt

Mick Schumacher hat eine solide erste Saison im Automobilrennsport gezeigt

​Das Internet dreht durch: Bereits wird der 16jährige Mick Schumacher – Sohn der Rennlegende Michael Schumacher – mit Ferrari und Mercedes in Verbindung gebracht.

Ein Besuch im Ferrari-Restaurant Montana, ein Test in Monza, und schon geht es rund im Internet. Verschiedene Seiten übertreffen sich mit Spekulationen, wonach sich Ferrari und Mercedes angeblich ein Tauziehen um die Dienste des jungen Mick Schumacher liefern.

Grundlage für diese Spekulationen sind Schumachers Besuch bei Luca Baldisserri, dem früheren Renningenieur von Michael Schumacher, in Maranello. Baldisserri leitet heute die Nachwuchsfahrerakademie von Ferrari.

Zudem ist Mick Schumacher Gast bei «Stars & Cars», der Jahresveranstaltung von Mercedes. Mercedes wird in der Stuttgarter Arena gegen die Werkspiloten eine Reihe von Gästen fahren lassen, die Fans können derzeit abstimmen, wen sie im Duell mit Hamilton, Rosberg, Wehrlein & Co. gerne sehen würden. Als einer dieser Gastfahrer (neben Niki Lauda, Mika Häkkinen oder Bernd Schneider) ist auch Mick Schumacher aufgelistet. Theoretisch könnte es also zu einem Duell Schumacher gegen Hamilton kommen.

Aber daraus gleich zu konstruieren, dass Ferrari und Mercedes sich den jungen Schumacher angeln, erscheint uns ein wenig verfrüht.

Gemäss unseren Informationen aus Italien gibt es bei Ferrari keinerlei Pläne, Mick Schumacher in die Akademie zu holen. Und auch seitens Mercedes gibt es keine konkrete Absicht, Schumacher in die Nachwuchsförderung einzubinden.

Was hingegen stimmt: Die Talentsucher von Ferrari und Mercedes – so wie jene anderer Firmen ebenfalls – beobachten genau, was die Nachwuchsfahrer in den verschiedenen Klassen so treiben. Auch Mick Schumacher.

Die Realität sieht derzeit so aus: In seiner ersten Automobilsportsaison hat der junge Schumacher in 24 Rennen zwei Podestränge erobert (ein Sieg, ein dritter Rang), er ist elf Mal in die Punkte gefahren und in der Formel-4-Gesamtwertung Zehnter geworden. Das ist vielversprechend und solide, aber mehr nicht.

Jetzt mal Hand aufs Herz: Wüssten Sie, wer in der Meisterschaft Neunter oder Elfter geworden ist? Wer den Titel geholt hat? (Es sind Ralf Aron, Michael Waldherr und Marvin Dienst als Champion.)

Bislang profitiert Mick Schumacher vom Bonus seines berühmten Namens. Einen Ruf als herausragender Racer wird er sich selber machen müssen.

Derzeit ist geplant, dass Mick Schumacher 2016 nochmals eine Saison in der Formel 4 fährt. Möglicherweise mit dem italienischen Prema-Team, wo der kanadische Unternehmer Lawrence Stroll Teilhaber ist.

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