Sebastian Vettel & Nico Hülkenberg: Schumacher fehlt
Sebastian Vettel und Michael Schumacher 2012 in Bangkok
Das «Race of Champions» (RoC), ein alljährliches Motorsportspektakel der bester Fahrer aller Klassen, ist für den vierfachen Formel-1-Champion Sebastian Vettel untrennbar mit seinem Idol und Freund Michael Schumacher verbunden, wie der Ferrari-Star gegenüber dem Sport-Informations-Dienst (SID) betont: «Natürlich ist es sehr tragisch und schade, dass Michael in diesem Jahr nicht dabei sein kann», sagt der Ferrari-Star, der am kommenden Freitag (20. November) an der Seite von Nico Hülkenberg im Londoner Olympiastadion um den Titel fährt.
Schumacher und Vettel, das war lange eine unschlagbare Kombination im Nationen-Cup. Sechsmal in Serie siegten die beiden deutschen Formel-1-Helden, die es zusammen auf elf Titel in den Königsklasse bringen, zwischen 2007 und 2012. Rekordweltmeister Schumacher befindet sich nach seinem schweren Skiunfall weiter zuhause in der Westschweiz in der Rehabilitation, zusammen mit Vettel geht nun der diesjährige Le-Mans-Gewinner Nico Hülkenberg an den Start.
«Ich mache es zum ersten Mal und trete natürlich in die sehr grossen Fussstapfen von Michael. Ich bin sehr gespannt auf den Wettbewerb», sagt der Emmericher. Die zwei Deutschen wollen in London die nötige Balance zwischen Spass und Ehrgeiz finden, um gemeinsam in der Nationenwertung am Freitag und in der Einzelwertung am Samstag möglichst weit zu kommen.
«Wir werden natürlich alles versuchen, im Cup der Nationen den Titel nach Deutschland zurückzuholen», so Vettel. 2014 auf Barbados hat das Team Nordic mit Le-Mans-Legende Tom Kristensen sowie mit Offroad-Spezialist Petter Solberg diesen Titel erobert. Vettel weiter: «In der Einzelwertung fährt natürlich jeder für sich, aber ich glaube, Nico hat schon oft genug gezeigt, wie gut er fahren kann, deswegen sollten wir hoffentlich ein starkes Team bilden.»
Für Hülkenberg, der die Veranstaltung «ein paar Mal im Fernsehen erlebt» hat, ist es «natürlich ein Spass-Event. Aber wenn wir dann da stehen, wird auch der Wettkampfgedanke wieder durchkommen.»
Auch Ferrari-Star Vettel freut sich eine Woche vor dem Saisonfinale der Formel 1 in Abu Dhabi auf das Stelldichein der Motorsport-Elite. «Es ist sehr schön, die anderen Fahrer aus anderen Kategorien wie Rallye oder GP2 zu treffen, sich etwas zu mischen, einige Tage zusammen zu haben und natürlich auch noch auf der Strecke gegeneinander fahren zu können», so der Heppenheimer: «Alles in allem einfach die Zeit zu haben, in einer entspannten Atmosphäre gegeneinander anzutreten. Natürlich, wenn das Visier zuklappt, will man alles geben, aber der eine oder andere hat vielleicht eine etwas raue Vorbereitung in der Nacht zuvor.»
Neben Vettel und Hülkenberg gehen aus der Formel 1 noch Daniel Ricciardo (Australien), Felipe Massa (Brasilien), Romain Grosjean (Frankreich) und Lokalmatador Jenson Button an den Start, auch DTM-Champion Pascal Wehrlein hat einen Platz im Feld an der Seite des zukünftigen Lotus-Piloten Jolyon Palmer (Grossbritannien) im Team Young Stars. Die schottischen Farben werden Susie Wolff und der letztjährige Einzelgewinner David Coulthard vertreten.
Gefahren wird in verschiedenen Fahrzeugen wie dem Mercedes GT oder dem KTM X-Bow im direkten Duell, neu in London ist eine Strecke wie bei der Verfolgung im Bahnradsport, dass heisst, die Kontrahenten starten in verschiedene Richtungen.
«Die Autos sind sehr unterschiedlich, das eine liegt einem vielleicht mehr als das andere, deswegen denke ich, ist es ein gutes Format», so Vettel. «Die Rallye-Fahrer kennen sich, glaube ich, mit dieser Art und Weise gegeneinander anzutreten, etwas besser aus, aber das musste in der Vergangenheit nicht immer was heissen.»
Zumindest nicht, wenn auf der Gegenseite Sebastian Vettel und Michael Schumacher am Steuer sassen.
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