Häkkinen: «Kimi Räikkönen muss sich hinterfragen»
Mika Häkkinen: «In bin in keinem einzigen Formel-1-Rennen mit einer lässigen Haltung an den Start gegangen»
Als ehemaliger GP-Pilot und langjähriger Beobachter der Formel-1-Szene interessiert sich Mika Häkkinen für die Leistung aller Fahrer im Feld der Königsklasse. Mit besonders grossem Interesse verfolgt der Finne jedoch die Darbietungen seiner Landsleute Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen. So auch im Brasilien-GP, den der zweifache Champion wie gewohnt in seinem Blog für den deutschen Logistikunternehmer Hermes unter die Lupe genommen hat.
Viel Lob hat der 47-Jährige derzeit für den jungen Bottas übrig. Mit Blick auf dessen Start schwärmt er: «Als ich über die Autokamera den Motorsound hörte, klang das wie ein fast perfekter Start. Besser könnte es nicht sein. Valtteri hat derzeit einen echt guten Drive drauf. Es war wieder eine gute Fahrleistung. Das Tempo des Autos hat diesmal nur nicht gereicht, um Ferrari anzugreifen.»
Etwas kritischer fällt Häkkinens Urteil mit Blick auf Ferrari-Star Räikkönen aus. Der Weltmeister von 2007 müsse sich fragen, wie er in der nächsten Saison seinen schnellen Teamkollegen Sebastian Vettel schlagen könne. Er weiss aber auch: «Eine Antwort findet sich sicher nicht so leicht. Wenn Kimi die Antwort wüsste, dann könnte er schneller als alle anderen sein.»
Dass es zwischen den beiden Finnen, die um den vierten Gesamtrang kämpfen, beinahe zum dritten Mal gekracht hätte, will der 20-fache GP-Sieger nicht überbewerten: «Diesmal haben sicher beide gewusst, wo es lang geht. Ich glaube, beide hatten im Hinterkopf, dass es schon genug Kollisionen gegeben hat. Sie wollten die finnischen Fans nicht noch mehr verärgern.»
Häkkinen ist zudem überzeugt, dass der vierte WM-Rang zumindest für den jungen Bottas wichtig ist: «Williams hat sich in Brasilien den dritten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gesichert. Wenn Valtteri Vierter bleibt und einen Ferrari-Fahrer hinter sich lassen kann, dann ist das doch für einen Fahrer und einen Rennstall eine tolle Leistung. In jedem Wettbewerb gibt es Druck. In bin in keinem einzigen Formel-1-Rennen mit einer lässigen Haltung an den Start gegangen.»