Christian Horner (Red Bull): 2016 als Übergangsjahr
Christian Horner
Christian Horner sagt am im Fahrerlager des Yas Marina Circuit: «Wir werden innerhalb der kommenden Tage verkünden, mit welchem Triebwerk wir 2016 antreten.» Aber das steht fest: Es gibt einen unterschriebenen Vertrag mit Renault.
Red Bull hat einen unterschriebenen Vertrag mit Renault und einen unterschriebenen Vertrag mit Ilmor, der die Lieferung eines nicht gebrandeten V6-Motors aus Frankreich für Red Bull Racing in der Saison 2016 zusichert. Ilmor-Chef Mario Illien (66) soll die Antriebseinheit konkurrenzfähig machen. «lllien ist für uns die Garantie für technische Fortschritte», heisst es bei Red Bull. Illien baute die ersten Sieger-Motoren für McLaren-Mercedes; seine Triebwerke feierten 47 GP-Siege und sorgten 1998 und 1999 für die ersten zwei Titelgewinne mit Mika Häkkinen.
Schon in dieser Saison entwarf er einen neuen Zylinderkopf, aber Renault fand, die Fortschritte durch diese Entwicklung seien zu wenig überzeugend. Der verbesserte Zylinderkopf kam nie zum Renneinsatz.
Horner sagt: «2016 wird ein Übergangsjahr. Wir gehen dabei einen Entwicklungsweg, den wir ironischerweise schon vor einem Jahr gehen wollten, mal sehen, wohin das führt.»
Auf die Frage, ob er wirklich davon überzeugt sei, dass sich die erwähnte Entwicklung auszahlen werde, meint Horner: «Ich bin davon überzeugt, dass wir in einer besseren Position sein werden.»
Das Motorreglement sieht vor: Es kann pro Hersteller nur eine Art von Motor geben, welche vom Automobilweltverband FIA homologiert wird. Was Renault herstellt, davon profitiert nicht nur Red Bull, sondern auch das eigene Werksteam (das heutige Lotus).
Horner stört es keineswegs, wenn ein anderer Rennstall von der Entwicklungsarbeit profitiert: «Wir fürchten uns vor keinem Rennstall, der mit dem gleichen Motor antritt.»
«Die Motorhersteller stehen unter Druck», sagt der Engländer weiter. «Die FIA erwartet von ihnen bis zum 15. Januar Vorschläge, wie sie Motoren für alle zugänglich und auch für alle erschwinglich machen wollen. Sollten diese Vorschläge nicht überzeugend sein, dann kommt der Alternativ-Motor wieder ins Spiel. Wir warten also mit grossem Interesse darauf, was sich bis zum 15. Januar ergibt.»