Ferrari-Motor: James Key (Toro Rosso) in Maranello
Toro-Rosso-Technikchef James Key
Toro Rosso wird nach zwei Jahren mit Renault in die Arme von Ferrari zurückkehren: Das kleinere Red-Bull-Team verwendete schon von 2007 bis 2013 Motoren aus Maranello, also vor der Turbo-Ära. 2008 errangen Sebastian Vettel, Toro Rosso und Ferrari gemeinsam den Sensationssieg in Monza. Und auch als Toro Rosso noch Minardi hiess, gab es schon einmal eine Kooperation – der Rennstall aus Faenza trat 1991 mit Motoren aus Maranello an.
Jahrelang gab es darüber hinaus eine enge Verbindung zwischen Firmengründer Giancarlo Minardi und Enzo Ferrari. So traten nicht selten Ferrari-Nachwuchsfahrer für Minardi an. Und Minardi war regelmässig auf der Ferrari-Hausstrecke Fiorano zu Gast.
Der Tiroler Franz Tost, Teamchef der Scuderia Toro Rosso, liess in Abu Dhabi durchblicken: Die Rückkehr zu Ferrari-Antrieben Stand 2015 sei «unterschriftsreif», es brauche keine Verhandlungen mehr. Und die Fahrerfrage stehe ausser Diskussion: «Carlos Sainz und Max Verstappen sind gesetzt.» Franz Tost sagt auch: «Mit dem 2015er Motor von Ferrari wären wir sehr gut aufgestellt.»
Wenn es mit Ferrari in die Saison 2016 geht, bedeutet das für Toro Rosso gemäss Franz Tost «beinharte Arbeit ohne Unterbrechung bis Melbourne». Es ist nicht ganz klar, ob er Spass macht, wenn er weiter sagt: «Ich gebe dann der Belegschaft am 24. Dezember um 17 Uhr frei, und am 25. wird wieder gearbeitet.»
Notfalls hofft Tost, Leiharbeiter aus England befristet nach Italien zu holen. Ob es Toro Rosso dann mit neuem Auto und Motor zum ersten Test Ende Februar nach Barcelona schafft? Tost: «Ja, wir können das packen. Aber wir sind abhängig von den Zulieferern. Denen kann ich den Weihnachtsurlaub nicht kürzen.»
Der Handel mit Ferrari soll bald offiziell bestätigt werden. Der Besuch von Toro-Rosso-Technikchef James Key in Maranello, ertappt von Kollegen der Gazzetta dello Sport, zeigt – die Arbeiten haben längst begonnen.
Pilot Carlos Sainz sagt: «Ich kann den Namen des Lieferanten zwar nicht nennen, aber wir werden dann wohl mehr als italienisches Team gesehen werden.»