Federico Gastaldi: «Gar nicht happy mit Platz 6»
Federico Gastaldi: «Der sechste Platz war nicht unser Ziel und damit sind wir auch gar nicht happy»
Schon 2014 musste das Lotus-Team eine schwierige Saison erleiden. Romain Grosjean und Pastor Maldonado sammelten insgesamt nur zehn Punkte – am Ende musste sich das Team deshalb mit dem achten WM-Platz begnügen. Lotus reagierte und wechselte von Renault zu Mercedes.
Die Massnahmen zeigten Wirkung: In diesem Jahr konnten Grosjean und Maldonado zusammen 78 WM-Punkte sammeln. Das Team rückte in der Konstrukteurspokal-Wertung zwei Positionen nach vorne. Dennoch war die Truppe aus Enstone das mit Abstand schlechteste Mercedes-Kundenteam: Ganze 58 Zähler trennen den Sechstplatzierten am Ende von Force India auf dem fünften Gesamtrang.
Entsprechend selbstkritisch fällt die Saison-Bilanz von Teamchef Federico Gastaldi aus. Im Gespräch mit den Kollegen von Motorsport.com erklärte er: «Ehrlich gesagt hatten wir den fünften Platz im Visier. Das war von Anfang an unser realistisches Ziel. Wir dachten sogar, dass wir die Chance haben würden, um den vierten Platz zu kämpfen, sollte alles nach Plan laufen.»
Der Argentinier fügte seufzend an: «Aber offensichtlich ist es anders gelaufen. Der sechste Platz war also nicht unser Ziel und damit sind wir auch gar nicht happy – überhaupt nicht.» Und Gastaldi lobte: «Wir hatten gerade zu Beginn der Saison viele Zwischenfälle, die nicht auf die Kappe unserer Fahrer gehen. Wir wissen, dass wir ein gutes und erfahrenes Team in Enstone haben, und dass wir gute Autos bauen können.»
Doch die finanziellen Mittel waren begrenzt, wie der Teamchef erneut betonte: «Wir konnten nicht mithalten, weil wir nicht das Budget von Mercedes, Ferrari oder Red Bull Racing haben, aber wir dachten, dass wir es vielleicht auf den vierten oder fünften Platz schaffen würden.»
Die Geldsorgen des Lotus-Teams gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Denn Renault hat den Rennstall aus Enstone zurückgekauft und will 2016 wieder als Werksteam – mit entsprechendem Budget – antreten.
Erst müssen aber noch finanzielle Altlasten aus der Welt geschafft werden. Morgen, Montag, muss die Team-Leitung wegen offener Rechnungen etwa vor dem High Court in London antraben, um den Abschluss der Verkaufsverhandlungen und damit die eigene Zahlungsfähigkeit belegen.