Mercedes: Weltmeister-Bonus für Lewis Hamilton?
Niki Lauda mit Lewis Hamilton
In der Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar 7» auf Servus.TV betonte der Österreicher zunächst, dass er es war, der Hamilton vor drei Jahren zu Mercedes geholt hatte. Verschwörungstheoretiker hatten in der Vergangenheit öfter angemerkt, Lauda würde den Briten bevorzugen. Beziehungsweise Hamilton habe als Weltmeister einen Bonus. «Schmarrn» hatte der Mercedes-Aufsichtsratschef daraufhin stets erklärt.
«Ich komme in meiner Position mit beiden gleich gut aus», stellte Lauda nun klar: «Ich habe zu Nico das gleiche Verhältnis wie zu Lewis». Aber: «Mit Lewis rede ich öfter über private Dinge. Über Dinge, die ihn beschäftigen», sagte Lauda. Was umgekehrt nun aber nicht heißt, dass Rosberg dass nicht auch tun könne.
Wie schätzt Lauda seinen Vizeweltmeister sportlich denn ein? In einer Reihe mit Weltmeistern wie Lauda selbst, oder eher in einer Reihe mit den ewigen Zweiten im Team wie Rubens Barrichello?
«Das ist schwer zu sagen. Wenn man sich die letzten drei Rennen anschaut, dann ist er top. Es kommt also immer darauf an, wie man sich mental auf der letzten Rille herausfordert. Da war der Lewis am Anfang des Jahres besser, der Nico am Ende», sagte Lauda. «Für uns ist das aber eine Idealkombination, weil sie sich gegenseitig pushen.»
Den Dauerzwist zwischen den beiden kennt Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko vom jahrelangen Kleinkrieg zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber. «Das ist immer so, wenn man zwei Spitzenpiloten hat. Wenn einer verliert sucht er nach der Ursache. Und dann kommen die ganzen Theorien von Benachteiligungen und die Psychospielchen», sagte Marko.
«Letztlich ist es aber so, dass der Stärkere, vor allem auch mental Stärkere, gewinnt. Der Vorteil ist, dass du zwei Fahrer hast, die das Auto und die Technik bis ans absolute Maximum pushen», so der Österreicher.
Schafft man es überhaupt, beide Fahrer glücklich zu machen? «Das ist schwer. Es sind zwei Individuen, verschiedene Charaktere, wahnsinnige Egoisten», sagte Marko. Bei Red Bull Racing und Toro Rosso löse man das individuell. «Dass wir den vier Fahrern erklären, dass sie zumindest in der ersten Runde nicht gegeneinander fahren, war schon schwierig genug. Das ist immer ein Balanceakt.»