Toro Rosso und Cepsa: Wie geht es weiter?
Toro Rosso bei der Enthüllung des 2015er Renners vor einem Jahr in Barcelona
2011 hat Toro Rosso ein Abkommen mit der Firma Cepsa (Compañía Española de Petróleos) geschlossen. Cepsa ist ein 1929 in Spanien gegründetes Mineralöl-Unternehmen, das Öl und Gas fördert und vertreibt, Biobenzin herstellt, im Bereich der Stromgewinnung aktiv ist und über eine hauseigene Chemie-Sparte umweltfreundliche Kunststoffe und Reinigungsprodukte produziert. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 10.500 Mitarbeiter. Cepsa gehört dem Investmentfonds IPIC aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Nun berichten Medien in Spanien, die Partnerschaft zwischen Cepsa und Toro Rosso gehe zu Ende. Angeblich wolle sich die Mutterfirma von Cepsa mehr auf das Engagement bei Real Madrid konzentrieren – IPIC finanzierte die Erneuerung des Real-Stadions Santiago Bernabeu und will weltweit Real-Madrid-Museen errichten.
Dem spanischen Lkw-Rennfahrer Antonio Albacete (2006 und 2010 Europameister), der seit Jahren mit Cepsa-Unterstützung fährt, sei bereits mitgeteilt worden, dass Cepsa aus dem Motorsport aussteige.
Als Indikator nehmen die Spanier auch einen Bericht auf der Internetseite von Cepsa. Dort steht: «Wir bei Cepsa sind stolz darauf, dass wir Carlos Sainz geholfen haben, sein Ziel zu erreichen – die Formel 1.» Titel des Berichts: Mission erfüllt. Cepsa unterstützt den Madrilenen Carlos Sainz seit 2012.
Nach Rücksprache mit Toro Rosso zeigt sich: Die Verhandlungen für eine Fortsetzung des Abkommens laufen. Das letzte Wort ist also noch nicht gefallen.
Aus wirtschaftlichen Gründen gibt es keinen Anlass für Cepsa, aus der Formel 1 auszusteigen: In der ersten Jahreshälfte 2015 wurde ein Reingewinn von 287 Millionen Euro erwirtschaftet, das sind 64 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Cepsa baut seine Raffinerien aus und verstärkt auch das Engagement in China. Erst 2015 hat Cepsa in Madrid den Cepsa Tower bezogen – das zweithöchste Gebäude des Landes, von Star-Architekt Norman Foster entworfen, in dem 2000 Fachkräfte tätig sind.