Monza-GP bis 2023: Bald Vertrag mit Bernie Ecclestone
In Monza darf weiter gefeiert werden
Monatelang befürchteten GP-Fans weltweit das Undenkbare: Eine Formel-1-WM ohne den Pflichttermin im Königlichen Park von Monza. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone stellte nüchtern fest: «Aus kommerzieller Sicht ist der Monza-Vertrag für uns eine Katastrophe. Ich glaube nicht, dass wir über 2016 hinaus ein Abkommen mit Monza abschliessen werden.»
Roberto Maroni, Gouverneur der Region Lombardei und damit auch Chef der Provinz Monza, wollte nicht als Duckmäuser dastehen. Er poltert schlagzeilenwirksam: «Ecclestone kann tun und lassen, was er will, aber Monza darf nicht gestrichen werden. Monza muss bleiben, und dafür werden wir mit allen Mitteln kämpfen. Es kann nicht sein, dass man aus puren wirtschaftlichen Gründen die Historie der Formel 1 löscht, die eng mit Monza verwoben ist.»
Maroni versprach Hilfe der Lombardei, «aber auch die italienische Regierung und Ferrari müssen mitziehen. Ich würde gerne ein Ferrari sehen, das sich dafür stark macht – wenn es den Monza-GP nicht mehr gibt, dann nehmen wir nicht an der Formel 1 teil.»
Ferrari-Präsident Sergio Marchionne wollte von so einem Schritt natürlich nichts wissen, bot sich aber als Vermittler an: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen WM-Kalender ohne Monza geben wird. Wenn es vonnöten wird, dass wir bei Bernie Ecclestone intervenieren, um die Zukunft dieses Rennens zu garantieren, dann werden wir das auch tun.»
Die Weichen zur Rettung stellte dann aber Angelo Sticchi Damiani, Präsident des italienischen Automobilklubs (ACI), und dies auf höchster Ebene: zusammen mit Staatschef Matteo Renzi.
Das italienische Parlement nickte eine Gesetzesänderung ab, wonach der ACI seine Statuten dahingehend ändern kann, dass der Automobilklub eigene Mittel zur GP-Austragung aufwenden darf. Bis dahin war das nicht möglich, weil der italienische Automobilklub seine Ressourcen nur unter strengen Auflagen einsetzen darf.
Angelo Sticchi Damiani sagt nun im Rahmen einer Konferenz am Polytechnikum von Mailand: «Das Autodromo von Monza hat schwere Momente erleben müssen, aber das Schlimmste liegt hinter uns. Wir sind nahe an einer Unterschrift mit Bernie Ecclestone, welche die Zukunft des Rennens für sieben weitere Jahre sicherstellt. Wir gewinnen einen Kampf, in dem der ACI grosse Opfer bringen musste.»
Der ACI wird gut zwei Drittel der Gesamtkosten von rund 20 Millionen Euro Antrittsgebühr tragen, den Rest übernehmen der Automobilklub von Mailand dank des Eintrittskartenverkaufs sowie die Regionalregierung.
Die Strecke im Königlichen Park von Monza gehört der Stadt Mailand und der Gemeinde Monza, Belange bezüglich der Rennstrecke werden durch die entsprechenden Automobilklubs geregelt. Als Streckenbetreiber ist die Firma SIAS (Societa Incremento Automobilismo e Sport Spa) von Monza und Mailand beauftragt.