Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Giedo van der Garde: Neuer Job für den Skandalpiloten

Von Andreas Reiners
Giedo van der Garde

Giedo van der Garde

Giedo van der Garde hat knapp zehn Monate nach seiner Posse beim Formel-1-Team Sauber einen neuen Stammplatz im Motorsport gefunden. Der Niederländer versucht sich 2016 im Sportwagen.

Der frühere Formel-1-Pilot hatte zu Beginn des vergangenen Jahres für reichlich Schlagzeilen gesorgt, die allerdings nicht sportlicher Natur waren. Der Niederländer wollte beim Schweizer Team Sauber sein Recht durchboxen, einen der beiden Stammplätze beim viertältesten GP-Rennstall zu erhalten.

Er pochte dabei auf einen angeblich gültigen Vertrag und hätte durch den Rechtsstreit fast den Sauber-Start beim Auftakt-GP in Australien verhindert. Im Nachgang hatten sich beide Parteien doch noch geeinigt, van der Garde erhielt eine Abfindung. Van der Gardes Ruf litt durch die Posse, seine Karriere in der Formel 1 erklärte er für beendet. Zwischendurch hatte er sein Interesse an der DTM bekundet, doch seine Zeit ohne ein Cockpit auf hohem Motorsport-Niveau endete erst an diesem Montag.

Der 30-Jährige wird 2016 seine Karriere in einem Sportwagen fortsetzen. Van der Garde tritt für Jota in der European Le Mans Series, beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans und beim zweiten Lauf zur Langstrecken-WM in Spa an.

«In der Formel 1 trat ich zwar auf höchstem Motorsport-Level an, doch mit Caterham hatte ich keine Chance auf Siege. Mit Jota habe ich Siegchancen. Mit Jota fahre ich wieder auf höchstem Niveau. Zu gewinnen ist, was ich erreichen will. Bei den 24 Stunden von Le Mans zu siegen ist nicht mein Traum, es ist mein Ziel. Für mich beginnt in der Langstrecken-Szene ein neues Kapitel», sagte van der Garde.

Van der Garde trat 2013 für Caterham in der Formel 1 an und startete in 19 Grands Prix, bevor er im darauffolgenden Jahr als Reservist bei Sauber auf der Ersatzbank saß. In seinem einzigen GP-Jahr kam er in 15 Rennen ins Ziel, holte jedoch keine Punkte. Vor seiner Formel-1-Karriere war Van der Garde vier Jahre lang in der GP2-Serie unterwegs. In 82 Rennen durfte er vier Siege feiern.

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