Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Wolff: «Mittelfeldplatz wäre für Susie drin gewesen»

Von Andreas Reiners
Susie Wolff

Susie Wolff

Anfang November vergangenen Jahres hatte Susie Wolff genug. Die Schottin beendete ihre Karriere. Wegen fehlender Perspektiven.

«Mit 13 träumte ich von der Formel 1, und ich bin diesem Ziel sehr nahe gekommen. Aber die Ereignisse von Anfangs des Jahres und das gegenwärtige Umfeld in der Formel 1 zeigen mir, dass das letztlich nicht passieren wird», sagte sie damals.

Ein einschneidendes Erlebnis war 2015 wohl auch Australien, als Valtteri Bottas nicht fahren konnte, Wolff aber nicht nachrückte. Im Gegenteil berief Williams Adrian Sutil ins Team, als offiziellen Test- und Ersatzfahrer, ein Affront gegenüber Susie.

«Ich habe alles versucht. Ist die Formel 1 für eine konkurrenzfähige Frau bereit? Ja. Ist dieses Ziel für eine Frau erreichbar? Definitiv ja. Wird das bald passieren? Leider nein. Und wieso? Weil zu wenige Mädchen Kart fahren und wir kein Leitbild haben», sagte Wolff.

Ihrem Ehemann tut es leid, dass man ihr nicht die Chance gegeben hat. «Ich bin überzeugt, sie wäre im Rennen – trotz fehlender Kilometer – für einen guten Mittelfeldplatz gut gewesen», sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff der Tiroler Tageszeitung.
«Als Teil des F1-Tross hätte ich mir eine Frau hinterm Steuer in jedem Fall gewünscht, weil das die Medien sicher aufgegriffen hätten. Zudem auch Medien, die sonst nichts mit Motorsport zu tun haben. Diese Chance hat man verpasst», so Wolff weiter.

Zuhause merkt Wolff keinen Unterschied nach dem Rücktritt seiner Frau. «Das war immer schon so, dass sie zu Hause meine Frau ist, die Stiefmutter meiner Kinder und das hat sich seit ihrem Rücktritt nicht verändert. Sie ist mit sich im Reinen, sie muss keine Klischees erfüllen und eines ist klar: Mädchen sind viel härter als wir Jungs. Wenn sie einmal eine Entscheidung getroffen haben, dann fallen sie nicht mehr um. Da sind sie viel konsequenter und disziplinierter.»

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