Schafft es Williams nur mit Honda ganz nach vorne?
Damon Hill: «Ich denke für das Team wäre es besser, eine andere Antriebseinheit als die Spitzenreiter einzusetzen»
Nachdem Williams 2013 noch eine katastrophale Saison erlebt hatte und mit dem neunten Gesamtrang Vorlieb nehmen musste, schlug der kleine Privatrennstall aus Grove zurück und holte sich 2014 und 2015 jeweils den dritten Platz in der Konstrukteurswertung.
Entsprechend hoch sind die Erwartungen an Valtteri Bottas und Felipe Massa. Die Fans der britischen Truppe wollen die beiden Williams-Piloten gegen die Spitzenreiter Lewis Hamilton und Nico Rosberg sowie gegen deren erste Verfolger Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen kämpfen sehen.
Die nötige Power sollten der junge Finne und der Altmeister aus Brasilien haben, schliesslich dürfen sie auf die Kraft der überlegenen Mercedes-Antriebseinheiten vertrauen. Doch genau darin sieht Damon Hill ein Problem. Der ehemalige GP-Pilot und heutige Sky Sports F1-Experte ist überzeugt, dass sich Williams mit Honda zusammenschliessen muss, um eine Chance gegen die Spitzenreiter zu haben.
Das klingt angesichts der Leistungsschwäche der Japaner erst einmal absurd. Schliesslich gestaltete sich das Comeback von Honda mit McLaren sehr viel schwieriger als erwartet: Jenson Button und Fernando Alonso mussten wegen fehlender Standfestigkeit nicht nur einen Nuller nach dem anderen schlucken (Alonso fuhr nur zweimal in die Punkte, Button schaffte es wenigstens viermal in die Top-Ten), sondern auch Rekord-Strafversetzungen in der Startaufstellung hinnehmen. Am Ende reichte es nur für die WM-Plätze 16 (Button) und 17 (Alonso).
Hill erklärt aber in seiner Kolumne auf skysports.com: «Ich habe Claire Williams im vergangenen Jahr gesagt, dass ihr Problem in der Tatsache wurzelt, dass sie dieselben Motoren wie die WM-Spitzenreiter einsetzen. Das wird immer zwischen Williams und Mercedes stehen, denn beide wollen den WM-Titel gewinnen.»
Der 55-jährige Brite, der seinen WM-Titel 1996 selbst im Williams erobert hat, ist überzeugt: «Ich denke für das Team wäre es besser, eine andere Antriebseinheit als die Spitzenreiter einzusetzen, und da kommt eigentlich nur Honda in Frage. Ich glaube, dass sich die Japaner nach dem katastrophalen letzten Jahr zurück kämpfen werden. Vielleicht irre ich mich, aber wenn sie wie erwartet zulegen, sind sie für Williams das beste Mittel, um an Ferrari und Mercedes vorbeizukommen.»