Beendet Jean Todt den Formel-1-Motoren-Streit?
Jean Todt: «Für mich ist es schlicht nicht akzeptierbar, dass ein Team keine Motoren für seine Autos findet»
Der Streit um die künftigen Formel-1-Motorenregeln soll bald beigelegt werden – zumindest wenn es nach Jean Todt geht. Der Präsident des Automobilweltverbands FIA hofft auf das nächste Treffen der Strategiegruppe, die sich nächste Woche in Genf mit der Zukunft der Königsklasse befasst.
Gegenüber Sky Sports F1 erklärte der Franzose: «Wir werden uns am Montag Nachmittag um drei Uhr beraten, also einen Tag nach dem Treffen der Formel-1-Kommission in Genf. Wir stehen kurz vor einer Lösung und bin zuversichtlich.»
Der 69-Jährige warnte aber auch: «Ich hoffe, dass die Leute vernünftig sind, denn es geht um unsere Weltmeisterschaft. Das Wohl des Sports liegt in unserem Interesse und auch im Interesse der Teams und der Besitzer der kommerziellen Rechte. Wenn alles normal läuft, sollten wir in der Lage sein, eine gute Lösung zu finden.»
Todt räumt ein: «Wir waren zuletzt mit einigen Dingen nicht zufrieden, vor allem im Bereich der Antriebseinheiten. Nicht die Motoren selbst, sondern der hohe Preis, den die Kundenteams zahlen müssen, machte uns zu schaffen. Ausserdem gab es Probleme, was die Verfügbarkeit angeht.» Damit spielt das FIA-Oberhaupt auf den erfolglosen Versuch der Red Bull Racing-Führung an, den teuer bezahlten, aber schwachbrüstigen Motoren-Partner Renault durch einen neuen Lieferanten für 2016 zu ersetzen.
«Für mich ist es schlicht nicht akzeptierbar, dass ein Team keine Motoren für seine Autos findet», erklärt Todt. «Deshalb haben wir dieses Problem auch auf den Tisch gebracht und als Reaktion darauf einen Kundenmotor vorgeschlagen, zu dem jedes Team Zugang bekommen soll. Wir mussten eine Notlösung finden.»