Geschlossene F1-Cockpits: Todt mahnt zur Vorsicht
Jean Todt: «Wir müssen sehr vorsichtig beobachten, was die Ingenieure in dieser Hinsicht vorschlagen»
Die Diskussion um die Sicherheit der Formelsport-Piloten ist durch die tragischen Unfälle von IndyCar-Pilot Justin Wilson und Formel-1-Star Jules Bianchi wieder neu entflammt. Wilson verstarb am 24. August 2015, zwei Tage nachdem er auf dem Pocono Raceway von einem Trümmerteil eines Konkurrenten am Kopf getroffen worden war.
Bianchi kollidierte im Japan-GP 2014 mit einem Bergungsfahrzeug, das Adrian Sutils Sauber-Boliden von der Strecke räumte, und zog sich dabei schwere Kopfverletzungen zu. Der junge Franzose, der das Bewusstsein nach dem Unfall nicht mehr wiedererlangte, verstarb am 17. Juli 2015 in Nizza.
Seither wurden unter der Leitung des FIA-Sicherheitsdirektors Laurent Mekies verschiedene Lösungen erarbeitet, mit denen die Sicherheit im Cockpit-Bereich erhöht werden soll. Verschiedene Ansätze befassen sich dabei mit der Idee, die Formel-1-Fahrer in geschlossenen Cockpits auf die Strecke zu schicken, damit ihre Köpfe durch eine durchsichtige Kuppel oder Gitter-Konstruktion besser geschützt sind.
Doch Jean Todt mahnt vor voreiligen Änderungen. Der Präsident des Automobilweltverbands FIA erklärte in seinem Vortrag an der Autosport International Show: «Wir müssen sehr vorsichtig sein, denn wir wollen das Spezielle der einzelnen Motorsport-Serien ja nicht verändern. Andererseits müssen wir alles unternehmen, um die Sicherheit zu verbessern.»
Der 69-jährige Franzose betonte auch: «Wir müssen sehr vorsichtig beobachten, was die Ingenieure in dieser Hinsicht vorschlagen.» Und er erinnert: «Wir haben die Sicherheitsbestrebungen nicht nur im Motorsport stark vorangetrieben, auch die Verbesserung der Sicherheit auf öffentlichen Strassen gehört zu unseren täglichen Herausforderungen.»