Formel-1-Tankstopps: Erste negative Reaktionen
Claire Williams warnt: «Die Formel 1 könnte als Benzinschleuder-Sport wahrgenommen werden»
Kaum ist die Idee der Tankstopps wieder auf dem Tisch, laufen auch schon die ersten hitzigen Diskussionen darüber: Nachdem FIA-Präsident Jean Todt bestätigt hatte, dass die Strategiegruppe der Formel 1 am Montag auch über das Tank-Verbot in den Rennen diskutieren wird, ist das Thema auch an der Fachmesse Autosport International Show in aller Munde. Und nicht jeder findet Gefallen an der Aussicht auf eine Rückkehr der aus Kosten- und Sicherheitsgründen verbannten Tankstopps.
Keine Freude an der Auffrischung der erst im vergangenen Jahr verworfenen Idee hat etwa Claire Williams. Die Teamchefin des gleichnamigen Rennstalls erklärte auf der Sky Sports F1-Bühne: «Die Formel 1 hat Hunderte von Millionen Euro ausgegeben, um die neuen Hybrid-Motoren zu entwickeln und damit nicht nur der Strassenproduktion näher zu kommen, sondern auch der Umwelt-Diskussion gerecht zu werden, die in diesen Tagen geführt werden muss.»
Deshalb ist die 39-jährige Tochter des Team-Gründers Frank Williams auch überzeugt: «Es wäre ein Fehler, das Tanken während der Rennen wieder zuzulassen. Denn das könnte falsch verstanden werden. Die Formel 1 könnte als Benzinschleuder-Sport wahrgenommen werden, was die ganze Message, die wir übermitteln wollen, untergräbt. Deshalb bin ich klar dagegen.»
Auch Williams-Technikchef Pat Symonds hält nicht viel von den Tankstopps, wenn auch aus anderen Gründen als seine Chefin. Der Brite verweist auf die strategischen Konsequenzen und warnt: «Durch die Tankstopps würden die Rennen wieder sehr viel berechenbarer werden, man hätte weniger Raum für Überraschendes. Das würde die Show also nicht verbessern.»