Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Sergio Marchionne, Ferrari: «Optimistischer als 2015»

Von Mathias Brunner
Sergio Marchionne: «Siege sind für die Marke Ferrari ganz elementar»

Sergio Marchionne: «Siege sind für die Marke Ferrari ganz elementar»

Fiat/Chrysler-Geschäftsleiter und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne (63) freut sich auf die kommende Formel-1-Saison. «Unser neues Auto ist grossartig», findet der Italo-Kanadier.

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne (63) ist keiner, der lange um den heissen Brei herumredet. «Siege sind für die Marke Ferrari ganz elementar. Es wäre eine Tragödie, blieben wir zehn Jahre lang ohne WM-Titel», hat der Fiat-Sanierer anfangs Februar festgehalten.

Der Wagen, der das mit Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen 2016 richten soll, ist das Modell SF16-H (für Hybrid, Ferraristi sagen: für hübsch). Marchionne meint beim Verlassen einer Sitzung der Industrieunion von Turin: «Ich sehe einen grossartigen neuen Wagen. Wir haben mehr als ein Jahr Arbeit in dieses Fahrzeug gesteckt, und ich bin erheblich zuversichtlicher als vor einem Jahr. Ab Montag, wenn wir gegen die anderen auf die Teststrecke gehen, werden wir mehr wissen.»

Das Selbstbewusstsein von Marchionne wird von seinen Angestellten gestärkt. Schon im Rahmen der Präsentation der neuen roten (oder rotweissen) Göttin war zu spüren, dass die führenden Techniker mit breiter Brust auftreten.

«Wir haben unglaublich viel Arbeit in dieses Auto gesteckt», sagte Technikchef James Allison. «Wir halten diesen Rennwagen für einen mutigen Schritt nach vorne.» Motorenchef Matteo Binotto betonte: «Wir haben bahnbrechende technische Wege beschritten, um das Triebwerk zu verbessern.»

Nochmals James Allison: «Wir trauen uns zu sagen – das ist ein mutiger Schritt nach vorne. Wir haben wirklich in jeder Abteilung alle erdenklichen Anstrengungen unternommen, um 2016 noch konkurrenzfähiger zu sein – Motorleistung, Abtrieb, Handling.»

Teamchef Maurizio Arrivabene im Rahmen der Präsentation des neuen Modells: «Ich finde es fast ein wenig herabwürdigend, wenn wir von unserem neuen Modell einfach als Rennwagen sprechen. Der SF16-H ist ein Ferrari, und damit geht über über das Konzept eines Rennautos weit hinaus. Wird der Wagen gewinnen, kann er zum Mythos werden.»

«Dieses Auto ist die Frucht der Arbeit vieler Menschen, das Ergebnis vom Engagement aller, angefangen bei unserem Präsidenten. Er hat uns die Mittel zur Verfügung gestellt, dass nichts beim Ferrari SF16-H dem Zufall überlassen wurde.»

«Im vergangenen Jahr wollten wir drei Rennen gewinnen, und dieses Ziel haben wir erreicht. Dieses Jahr wollen wir mehr. Wir wollen versuchen, den WM-Titel zu gewinnen. Einfach wird das nicht, denn die Gegner machen uns nicht den Gefallen, ihre Hände in den Schoss zu legen.»

Die Durststrecke soll endlich enden: Seit 2007 und Kimi Räikkönen hat kein Ferrari-Fahrer mehr den Fahrer-WM-Titel gewonnen. Fünf Jahre mit Fernando Alonso (von 2010 bis 2014) blieben fruchtlos, was den Weltmeisterschaftsgewinn betrifft. Seit 2008 hat Ferrari keinen Markentitel mehr gewonnen. Das soll gemäss Sergio Marchionne nun anders werden. Der Geschäftsleiter des Fiat/Chrysler-Konzerns (FCA) und Präsident von Ferrari hat das Saisonziel 2016 klar definiert: Der Titel muss her. Für den Australien-GP hat der Italo-Kanadier seinen Mitarbeitern erklärt: «Wir müssen vom ersten Rennen in Melbourne an siegfähig sein.»

Alle Ferrari-Weltmeister
Fahrer-WM-Titel

1952 Alberto Ascari (I)
1953 Alberto Ascari (I)
1956 Juan Manuel Fangio (RA)
1958 Mike Hawthorn (GB)?1961 Phil Hill (USA)
1964 John Surtees (GB)
1975 Niki Lauda (A)
1977 Niki Lauda (A)
1979 Jody Scheckter (ZA)
2000 Michael Schumacher (D)
2001 Michael Schumacher (D)
2002 Michael Schumacher (D)
2003 Michael Schumacher (D)
2004 Michael Schumacher (D)
2007 Kimi Räikkönen (FIN)

Konstrukteurs-Pokalsiege

1961
1964
1975
1976
1977
1979
1982
1983
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2007
2008

Die wichtigsten Termine
Präsentationen/Roll-out

21. Februar: Erste Fotos Mercedes-Benz (Internet, 9.00 Uhr)
21. Februar: Erste Bilder McLaren-Honda (Internet, 13.00 Uhr)
21. Februar: Erste Bilder Haas F1 (15.00 Uhr, Internet)
21. Februar: Roll-out und Filmtag Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out und Filmtag HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Enthüllung Mercedes (Circuit de Barcelona-Catalunya, 8.15 Uhr)
22. Februar: Enthüllung Force India (Circuit de Barcelona-Catalunya, 8.30 Uhr)
22. Februar: Enthüllung Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya, 8.45 Uhr)
29. Februar: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Präsentation Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests

22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

1. Barcelona-Test: So wird gefahren

Mercedes
Montag 22. und Mittwoch 24. Lewis Hamilton
Dienstag 23. und Donnerstag 25. Nico Rosberg

Ferrari
Montag und Donnerstag Sebastian Vettel
Dienstag und Mittwoch Kimi Räikkönen

Williams
Montag und Dienstag Valtteri Bottas
Mittwoch und Donnerstag Felipe Massa

Red Bull Racing
Montag und Dienstag Daniel Ricciardo
Mittwoch und Donnerstag Daniil Kvyat

Force India
Montag und Donnerstag Alfonso Celis
Dienstag Sergio Pérez
Mittwoch Nico Hülkenberg

Toro Rosso
Montag und Mittwoch: Carlos Sainz
Dienstag und Donnerstag: Max Verstappen

Sauber (mit 2015er Auto in neuer Lackierung)
Montag und Dienstag Marcus Ericsson
Mittwoch und Donnerstag Felipe Nasr

McLaren-Honda
Montag und Mittwoch Jenson Button
Dienstag und Donnerstag Fernando Alonso

Manor Racing
Montag und Dienstag Pascal Wehrlein
Mittwoch und Donnerstag Rio Haryanto

Renault
Montag und Dienstag Jolyon Plamer
Mittwoch und Donnerstag Kevin Magnussen

Haas F1
Montag und Mittwoch Romain Grosjean
Dienstag und Donnerstag Esteban Gutiérrez

Formel-1-WM

20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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