Formel 1: Die Wahrheit über Max Verstappen

Vettel, Button & Co.: Formel 1, so nicht weiter!

Von Mathias Brunner
Die Fahrer in Australien beim Gruppenfoto: Das FIA-Motto passt hervorragend zu ihrem Brief

Die Fahrer in Australien beim Gruppenfoto: Das FIA-Motto passt hervorragend zu ihrem Brief

​Sebastian Vettel, Jenson Button und Alex Wurz haben als Direktoren der Formel-1-Fahrervereinigung GPDA den Mächtigen der Formel 1 geschrieben: So geht es nicht weiter.

Die Grand Prix Drivers' Association (GPDA), also die Formel-1-Fahrervereinigung haben einen offenen Brief verfasst: Sebastian Vettel, Jenson Button und Alex Wurz fordern als Direktoren der GPDA die Entscheidungsträger der Formel 1 (also FIA-Chef Jean Todt und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone) auf, «die Regierung des Sports neu aufzustellen. Einige der jüngeren Entscheidungen sind störend, die grossen Fragen werden umgangen, der Erfolg der Formel 1 wird unterlaufen.»

Die Piloten bemängeln in ihrem Schreiben fragwürdige Entscheidungen wie die Vergabe doppelter WM-Punkte beim WM-Finale 2014 in Abu Dhabi, wie die Änderung des Quali-Formats, ohne Not und sehr kurz vor dem WM-Auftakt 2016 in Australien, Einschränkungen im Funkverkehr, fundamentale Schnitzer beim Schritt in die neue Turbo-Ära, Vorschläge wie Gewichts-Handicaps für Sieger oder umgedrehte Startaufstellungen.

Die Fahrer kreiden an, dass der Sport global mehr und mehr auf Bezahl-TV-Sendern zu sehen ist, einer der Hauptgründe für fallende Zuschauerzahlen. Die Piloten stellen einen Mangel an Vision der Strategiegruppe fest, was die Ausrichtung des Sports angeht. Sie monieren die ungerechte Verteilung der Preisgelder, zu Gunsten der Top-Teams.

Die Fahrer schreiben: «Es ist fundamental, dass die Entscheidungsträger in unserem Sport intelligente und wohl erwogene Änderungen einbringen. Einige der jüngeren Neuerungen hingegen haben sich als zerstörerisch erwiesen, blind für die grossen Probleme im Sport, insgesamt steht nichts weniger als der Erfolg der Formel 1 auf dem Spiel. Wir Fahrer sind zum Schluss gekommen, dass der Entscheidungsfindungsprozess in der Formel 1 überholt und schlecht strukturiert ist. Er steht dem Fortschritt im Weg. Um genau zu sein blockiert er gesunde Entwicklungen.»

«Künftige Entscheidungen sollten sich an einem klaren Hauptplan orientieren, welcher die Grundprinzipien und Grundwerte der Formel 1 widerspiegelt. Bislang erkennen wir kein kluges Geschäftsmodell für die Zukunft des Grand-Prix-Sports.»

«Wir wollen einen Sport, der harten Wettbewerb zwischen den besten Piloten fördert, einen Wettbewerb, der mit atemraubenden Renngeräten auf den coolsten Rennstrecken der Welt stattfindet. Die Formel 1 sollte mit den besten Teams, den besten Fahrern und auf den besten Strecken der Welt zu sehen sein, mit Partnerfirmen und Lieferanten, welche dieser Elite würdig sind.»

Der Österreicher Alexander Wurz sagt als Chef der GPDA: «Dieses Schreiben ist keine Panikreaktion. Wir haben unter uns Piloten seit längerem über diese ganzen Entwicklungen diskutiert und wollten unserem Unmut Luft machen. Wir haben erneut in Australien darüber geredet, unsere Stellungnahme ist das Ergebnis davon. Der überwiegende Teil der Fahrer aus der GPDA war dafür, dass wir einen solchen Schritt machen. Der Brief ist keine respektlose Attacke, sondern vielmehr Ausdruck unserer Bedenken. Wir lieben unseren Sport bedingungslos und machen uns grosse Sorgen um ihn. Wir teilen diese Sorge mit den Fans.»

Formel-1-WM

20. März: Australien (Melbourne) – Sieger: Nico Rosberg (D)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Europa (Aserbaidschan, Baku)
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

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