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Crash Fernando Alonso: Unfassbar – McLaren zu retten?

Von Mathias Brunner
Unfassbar: McLaren will die Kohlefaserzelle dieses Trümmerhaufens erneut verwenden

Unfassbar: McLaren will die Kohlefaserzelle dieses Trümmerhaufens erneut verwenden

​Unfassbar, wie widerstandsfähig die modernen Grand-Prix-Renner geworden ist: Das Unfall-Chassis von Fernando Alonso in Australien scheint reparabel.

Kein Zweifel – vor zwanzig Jahren hätte Fernando Alonso einen Unfall wie am 20. März beim Formel-1-Saisonauftakt in Australien kaum überlebt: Kollision mit dem Haas-Renner von Esteban Gutiérrez vor der berüchtigten Kurve 3 des Albert Park Circuit, mit mehr als 300 km/h, dann links in die Mauer gekracht, Richtung Kiesbett getrudelt, beim Übergang vom Asphalt in den Kies ausgehebelt, zwei Überschläge, dann kopfüber an einer Begrenzungsmauer liegen geblieben – die Welt hielt den Atem an bei Alonsos fürchterlichem Crash. Der McLaren-Honda: Ein zusammengeknüllter Haufen aus Metall und Verbundstoffen.

Inzwischen ist das Unfall-Chassis im McLaren-Werk von Woking eingetroffen, wo es eingehenden Tests unterzogen wird. Ein erster Augenschein der englischen Fachkräfte im Albert-Park zeigte jedoch – es ist durchaus möglich, dass die Überlebenszelle so wenige Schäden davon getragen hat, dass sie wieder verwendet werden kann!

Für Bahrain erhält der spanische Formel-1-Champion von 2005 und 2006 ein neues Auto (das bisherige Chassis 3, das zerlegt als Ersatzwagen in Australien dabei war), die Arbeit an einem vierten Chassis ist so weit fortgeschritten, dass es in Bahrain als Ersatzchassis verwendet werden könnte. Die Kohlefaserzelle des Unfallwagens wird vom ersten zum vierten Einsatzfahrzeug, auf das im späteren Verlauf der Saison zurückgegriffen werden kann.

Während das Chassis also ein Comeback geben könnte, werden wir den darin verwendeten Honda-Motor nicht mehr sehen: Dazu sind einfach die Schäden zu umfangreich. Damit hat Alonso einen seiner 2016 fünf zur Verfügung stehenden Antriebseinheiten bereits verloren.

Inzwischen ist der Spanier wieder wohlbehalten in der Heimatstadt Dubai angekommen. «Der Körper schmerzt ein wenig. Als ob ich in einer riesigen Waschmaschine gewesen wäre. Ich habe aber keine Wunden oder Schwellungen», sagte er dem Radiosender Cadena Cope. Heute will er wieder auf sein Rennrad klettern. «Ich denke, dass ich keine Probleme haben werde, wenn ich weitermache.»

Alonso verriet auch, wie er den Unfall erlebt hat. Nämlich ganz bewusst. «Man bekommt alles mit. Ich habe zunächst einen Reifen in die Luft fliegen sehen, dann habe ich die Kontrolle verloren. Ich habe die Mauer gesehen, das Tempo gespürt und gedacht: „Das wird ein heftiger Crash“.» Instinktiv zog er den Kopf ein, um sich bei einem Einschlag zu schützen. «Man kauert sich zusammen und versucht, sich klein zu machen.»

Nach seinem Einschlag hatte er zunächst ein wenig die Orientierung verloren. «Ich habe Kies gesehen, dann den Himmel, dann den Kies, als das Auto auf dem Kopf stand», so Alonso weiter.
Körperlich ist also alles in Ordnung. Doch wie steht es mit der Psyche nach solch einem heftigen Unfall? «Es geht alles so schnell. Entweder man akzeptiert es oder man bekommt es mit der Angst zu tun.»

Formel-1-WM

20. März: Australien (Melbourne) – Sieger: Nico Rosberg (D)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Europa (Aserbaidschan, Baku)
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

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