Marko: Rot und Silber klopfen bei Daniel Ricciardo an
Dr. Helmut Marko
Bereits in der vergangenen Saison war der Australier in der Verlosung, als die Zukunft von Kimi Räikkönen bei der Scuderia lange Zeit offen war. Für den Finnen könnte 2016 die letzte Saison in der Formel 1 sein, und wieder wird Red-Bull-Racing-Pilot Ricciardo als Kandidat für den Posten als Teamkollege von Sebastian Vettel genannt.
Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko bestätigte nun bei ServusTV: «Das rote Team klopft an, es klopfen aber auch silberne an.» Was bedeutet, dass wohl auch Mercedes Interesse an Ricciardo bekundet hat. Und wohl auch McLaren.
Marko erklärte aber auch erneut: «Er hat einen längerfristigen Vertrag mit uns.» Auch wenn das in der Vergangenheit nicht unbedingt etwas bedeuten musste. Vettel durfte zum Beispiel den Rennstall verlassen, da er eine Klausel im Vertrag hatte, die es ihm bei bestimmten Resultaten erlaubte, das Team zu wechseln. Bei Ricciardo gibt es diese Klausel aber offenbar nicht.
Ricciardo hatte zuletzt immer betont, dass ihm Loyalität eine Menge bedeute, es aber auch auf die sportlichen Möglichkeiten ankomme. In der vergangenen Saison hatte Ricciardo wie das komplette Team mit dem schwachen Renault-Motor zu kämpfen und wurde teamintern sogar nur Zweiter hinter Daniil Kvyat. «Wir gehen davon aus, dass wir im nächsten Jahr ein wirklich konkurrenzfähiges Auto, nicht nur vom Chassis, sondern auch von der Motorenseite, zur Verfügung stellen können. Es spricht überhaupt nichts dafür, dass er wechseln könnte», sagte Marko.
Und in dieser Saison? «Mercedes ist im Qualifying in einer eigenen Liga. Wenn man sie aber im Rennen unter Druck setzt oder irgendwelche kleinen Schwierigkeiten auftreten, sind sie angreifbar. Ferrari ist stärker geworden, und wir sind näher an Ferrari dran», meinte Marko weiter.
Und bei Red Bull Racing ist noch einiges in der Pipeline. «Wenn wir in Montreal wirklich das beste Paket bekommen, dann sollten wir zumindest auf Augenhöhe von Ferrari sein. Dann wird die Saison nach sechs bis acht Rennen ganz schön spannend werden», so Marko. In Australien schaffte Ricciardo mit Platz vier schon mal einen passablen Start in die neue Saison.
Ganz im Gegensatz zum Schwesterteam Toro Rosso, für das mehr drin gewesen wäre als Platz neun (Carlos Sainz) und Max Verstappen (Platz zehn). «Toro Rosso hat das Glück, dass es über einen stärkeren Motor verfügt, bei dem es aber keine Weiterentwicklung gibt. Es wäre also immens wichtig, die Punkte jetzt zu machen», sagte Marko. Toro Rosso sei derzeit immerhin für die Plätze fünf und sechs gut.
Ein Kommunikations-Missverständnis am Funk um Youngster Verstappen hatte für Chaos gesorgt und das Team um ein besseres Ergebnis gebracht. «Es müssen sich alle am Riemen reißen, dass so etwas nicht mehr vorkommt. Zur Entschuldigung des Teams ist zu sagen, dass die Funkregeln über das Wochenende dreimal geändert wurden», sagte Marko.
Da sei man bei Toro Rosso wohl zu vorsichtig gewesen. Verstappen hatte sich zwischenzeitlich bitter beschwert und dabei einige Kraftausdrücke benutzt. «Man hätte ihn straffer führen sollen. Aber er ist jung, wahnsinnig ehrgeizig und emotional. Das wird intern mit einem Gespräch geklärt», so Marko.
Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Europa (Aserbaidschan, Baku)
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)