MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Quali-Witz: Neue Krisensitzung vor dem Bahrain-GP

Von Mathias Brunner
Das neue Quali-Prozedere: Die Gesichter von Toto Wolff und Niki Lauda sagen alles

Das neue Quali-Prozedere: Die Gesichter von Toto Wolff und Niki Lauda sagen alles

​Viele Fans und Fachleute haben mit Unverständnis reagiert, dass das ungeliebte Quali-Prozedere von Australien in Bahrain erneut verwendet wird. In Bahrain wird darüber beraten.

Ferrari-Star Sebastian Vettel hat es auf den Punkt gebracht: «Ich bin so enttäuscht wie jeder, den ich kenne, dass wir in Sachen Qualifying nicht zurück zum alten System gegangen sind. Ich bin wirklich überrascht. Lass es mich so sagen: Du verkaufst Eis, und deine Sorte im Angebot ist Vanille. Alle, die in deinen Laden kommen, wollen aber Schokoladen-Eis. Am nächsten Tag machst du den Laden wieder auf, und was bietest du an? Genau, erneut Vanille! Normalerweise würde man sich aber danach richten, was die Kunden wollen. Da macht doch jemand einen schlechten Job, wenn hier genau das Gegenteil getan wird. Darauf dürfen wir nun wirklich nicht stolz sein.»

Weil die Rennställe untereinander uneinig waren, weil FIA-Präsident Jean Todt sein neues Quali nach nur einem Einsatz keineswegs abgesägt sehen wollte, weil Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone findet, man sollte dem System eine zweite Chance geben (und er nichts so liebt wie eine hübsche Kontroverse) – aus all diesen Gründen haben wir hier in Bahrain den gleichen Schlamassel noch einmal.

«Ich zweifle keine Sekunde daran, dass wir noch einmal das Gleiche erleben werden wie in Australien», sieht Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Schwarz. «Und dann werden wir schon herausfinden, was die Konsequenzen sind und wie der Autoverband FIA darauf reagiert. Am Sonntagmorgen vor dem Bahrain-GP werden wir erneut eine Sitzung haben und zur Sprache bringen, dass wir mit diesem Quali-System nicht happy sind.»

Dieses Mal dann mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt, die beide nicht nach Australien gereist waren.

Die Teamchefs hatten noch vor dem Australien-GP angekündigt – so wird im Quali sicher nicht noch einmal gefahren. Aber die FIA offerierte später den Rennställen nur zwei Wege: Training wie in Australien oder eine Mischunglösung (Quali 1 und 2 nach Ausscheidungsverfahren, letztes Segment wie 2015). Red Bull Racing und Williams waren mit einer Mischlösung nicht einverstanden. Force India wollte nochmals wie in Melbourne fahren.

Toto Wolff wundert sich ein wenig: «In Australien waren alle einer Meinung, aber dann waren wir erstaunt, dass wir als Alternative nur eine Mischlösung angeboten erhalten.» Eine Mischlösung übrigens, die FIA-Chef Jean Todt vor der Reise nach Australien abgelehnt hatte.

Toto Wolff: «Williams und Red Bull Racing haben ihr Veto eingelegt, weil sie finden – keine der angebotenen Lösungen ist akzeptabel. Aber Fakt ist: Wir machen eben nicht die Regeln.»

Zur Erinnerung – so wird in Bahrain gefahren: Quali-Segment 1 dauert 16 Minuten. Nach sieben Minuten scheidet der langsamste Fahrer aus. Danach wird alle 90 Sekunden – bis zum Ende von Q1 – der jeweils langsamste Fahrer aus dem Feld genommen. Insgesamt scheiden also sieben Fahrer aus, 15 Fahrer kommen weiter ins zweite Quali.

Quali-Teil 2 dauert 15 Minuten. Nach sechs Minuten scheidet der langsamste Fahrer aus. Danach ist alle 90 Sekunden ein weiterer Fahrer fällig. Insgesamt fallen auch hier sieben Fahrer durch den Rost, acht Fahrer erreichen Q3.

Quali 3 dauert nur noch 14 Minuten. Nach fünf Minuten scheidet der langsamste Fahrer aus. Danach scheidet erneut alle 90 Sekunden ein weiterer Fahrer aus. Nur noch zwei Piloten kämpfen in den letzten 90 Sekunden um die Pole-Position. So jedenfalls die Theorie, denn in Australien haben wir gesehen, dass es in der Praxis ganz anders kommen kann.

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