Toto Wolff (Mercedes): Aktuelle Regeln so lassen?
Toto Wolff
Vieles wird neu, manches vielleicht auch besser. Wie genau die Voraussetzungen für die neue Motorsport-Königsklasse aussehen werden, steht indes noch nicht genau fest. Die Verantwortlichen haben bis zum Ende des Monats Zeit, die Regularien festzuzurren. Eine generelle Zustimmung der Verantwortlichen für einen neuen Weg gibt es aber bereits.
Doch muss die Formel 1 überhaupt generalüberholt werden? Diese Frage warf nach dem China-GP, der eine Menge Action, Überholmanöver und eine schöne Portion Chaos bot, Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in den Raum.
Denn die Konkurrenz hat aufgeholt. Klar: Statt Lewis Hamilton dominiert nun sein Teamkollege Nico Rosberg die WM. Doch Ferrari hat den Rückstand verringert, dazu mischt auf einmal auch wieder Red Bull Racing vorne mit. «Je länger man Regeln stabil hält, desto mehr schmilzt die Performance zwischen allen zusammen. Das passiert im Moment», sagte Wolff.
Die Motoren rücken näher zusammen, die Teams auch. Die Performance-Sprünge, die Mercedes macht, sind kleiner als die Sprünge der anderen, weil die Kurve flacher wird. «Wir haben eine ideale Situation mit großartigen Rennen. Drei großartige Rennen in Folge. Können wir schnell genug reagieren und vielleicht bei den Regeln bleiben, die jetzt in Ordnung scheinen? Ich weiß es nicht», so Wolff weiter.
Denn natürlich ist es gut möglich, dass die Karten mit einem neuen Reglement zwar komplett neu gemischt werden. Es ist aber auch möglich, dass man dann wieder ein Team hat, das die Formel 1 komplett dominiert. Eine Rückkehr zur alten Langeweile also.
Vielleicht spreche es auch gegen Mercedes, wenn die Regeln stabil blieben, meinte Wolff. Man habe ganz klar nicht mehr den Vorteil, den man im letzten Jahr hatte. «Aber das Racing ist großartig und es wird vielleicht noch besser, wenn wir die Regeln so lassen», so Wolff.
Doch das ist nur Theorie. Denn wirklich große Hoffnungen, dass alles so bleibt, wie es ist, hat der Österreicher nicht. «Es wird natürlich Diskussionen geben, ob es der richtige Weg ist. Aber ich glaube nicht, dass es die nötigen Mehrheiten geben wird, um die neuen Regeln wieder zu begraben und mit etwas Anderem aufzukommen», meinte er.