Formel 1: FIA-Urteil nach Crash in Baku

Toto Wolff: «Ziehe meine Kappe auch vor Nico Rosberg»

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff: «Die jüngsten Technikprobleme bereiten uns natürlich sorgen, aber heute war es eher ein Set-up-Thema»

Toto Wolff: «Die jüngsten Technikprobleme bereiten uns natürlich sorgen, aber heute war es eher ein Set-up-Thema»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff erklärte nach dem Monaco-GP, den sein Schützling Lewis Hamilton gewann, warum ihn auch Nico Rosberg, der von Platz 2 gestartet und auf Rang 7 ins Ziel gekommen war, beeindruckt hat.

Dass Lewis Hamilton ausgerechnet in seiner Wahl-Heimat Monaco seinen ersten Saisonsieg einfahren würde, hätte vor dem sechsten WM-Lauf des Jahres eigentlich keiner gedacht. Denn der Weltmeister musste auf dem engen Strassenkurs, auf dem das Überholen fast unmöglich scheint, als Dritter aus der zweiten Reihe losfahren – hinter Pole-Setter Daniel Ricciardo und WM-Leader Nico Rosberg.

Doch der 31-jährige Brite machte alles richtig und profitierte auch von den Fehlern der Konkurrenz. Denn Leader Ricciardo musste einen extra-langen zweiten Boxenstopp einlegen, weil sein Team nicht bereit war. «Das war ein Missverständnis in der Kommunikation», bestätigte Red Bull-Berater Dr. Helmut Marko nach dem Rennen, und gestand: «Wir haben Ricciardo den Sieg vermasselt.»

Von einem geschenkten Triumph wollte Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda dennoch nichts wissen. Der Österreicher winkte ab: «Lewis hat einen Stopp gemacht, Ricciardo deren zwei. Ich würde also nicht sagen, dass wir den Sieg von Red Bull Racing geschenkt bekommen haben. Wir haben alles gemacht, was wir tun konnten. Wenn sie dann eine Runde länger stehen, können wir auch nichts machen.»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff gestand hingegen auf die Frage, ob es auch ohne Red Bull-Patzer mit dem Sieg geklappt hätte: «Nein.» Und er räumte auch unumwunden ein: «Generell hatten wir bei beiden Autos nicht das Tempo. Lewis hat noch das Beste daraus gemacht. Aber jedes Mal, wenn das Rennen nach einem virtuellen Safety-Car wieder losgegangen ist, hatten wir keinen Grip. Das war in diesem Rennen natürlich alles andere als optimal.»

Der Wiener erklärte: «Wir wussten vom Red Bull-Longrun am Donnerstag, dass der Reifen 40 Runden hält. Wir hatten auch von Anfang an Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bringen, deshalb war die Einstoppstrategie unsere einzige Chance, vorne mitzufahren.»

Und Wolff bestätigte: «Die jüngsten Technikprobleme bereiten uns natürlich sorgen, aber heute war es eher ein Set-up-Thema. Das ganze Wochenende haben wir uns auf den ultraweichen Reifen nicht eingeschossen und deswegen war Red Bull auch schneller. Das müssen wir jetzt für das nächste Mal lernen.»

Zum Schluss lobte der 44-jährige Österreicher: «Nico hat gemerkt, dass er aufgrund der Fehler im Auto überhaupt keine Pace hatte, und er hat dann Lewis vorbei gelassen, und das war auch einer der Erfolgsschlüssel bei Lewis' Sieg. Wenn ich eine Kappe hätte, würde ich diese also auch vor Nico als Team-Player ziehen.»

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