Rio Haryanto: Pertamina will in die Formel 1
Rio Haryanto ist immer noch auf Geldsuche
Formel-1-Rookie Rio Haryanto hat in diesen Tagen nicht nur auf der Rennstrecke alle Hände voll zu tun, der Manor-Pilot muss auch neben der Piste Gas geben. Denn noch fehlen ihm einige Millionen zum diesjährigen Budget. Immerhin: Bei seiner Geldsuche wird der Indonesier von der Regierung seines Heimatlandes unterstützt.
Dies bestätigte der Jugend- und Sportminister des Landes, Imam Nahrawi, im Gespräch mit den Kollegen derJakarta Post: «Wir stehen Rio bei seiner Sponsorensuche immer noch helfend zur Seite und haben auch versucht, Mittel aus dem Staatsbudget dafür einzusetzen, doch der Gesetzgeber hat das nicht erlaubt.»
Hilfe könnte vom staatlichen Erdöl-Unternehmen Pertamina kommen. Dieses unterstützt Haryanto bereits grosszügig und deren Vertreter deuteten gegenüber Nahrawi an, dass man sogar bereit sei, den Betrag zu erhöhen, wenn die Pertamina-Produkte auch in der Formel 1 eingesetzt werden können.
Dies dürfte schwierig werden, denn als Motorenkunde von Mercedes ist Manor verpflichtet, den Treibstoff von Petronas einzusetzen. Die Malaysier sind seit Michael Schumachers Silberpfeil-Comeback im Jahr 2010 Partner der Sternmarke. Als solcher kreieren sie eigens auf die Mercedes-Antriebseinheiten abgestimmte Treib- und Schmierstoffe, die einen Beitrag zur Leistungsfähigkeit und Standfestigkeit der Triebwerke leisten.
Zu hohe Erwartungen
Nahrawi nutzte die Chance, um seine Landsmänner davor zu warnen, zu hohe Erwartungen in den 23-Jährigen aus Surakarta zu stecken. Denn dieser kämpft im Manor-Renner – und damit für gewöhnlich nicht um Punkte. «Vielleicht liegt es daran, dass Rio der erste Indonesier in der Formel 1 ist, deshalb versteht wohl der grösste Teil der Öffentlichkeit die Formel 1 noch nicht.»
Der Politiker verrät: «So viele Leute haben unvernünftig hohe Erwartungen an Rio geknüpft. Tatsächlich passieren in den Rennen so viele Dinge, die nicht nur Rio und seinen Teamkollegen Pascal Wehrlein betreffen, sondern auch viele andere Fahrer im Feld.»
Seine ersten sieben Rennwochenenden in der Formel 1 hat Haryanto gut gemeistert. Er konnte bisher – zur Überraschung vieler Experten – erstaunlich gut mit Pascal Wehrlein Schritt halten, obwohl sich das in den Rennergebnissen nicht widerspiegelt. Denn die Bestleistung des Asiaten ist sein 15. Platz in Monte Carlo.
Diese Leistung konnte sein deutscher Teamkollege schon zwei Mal unterbieten: Er beendete den zweiten WM-Lauf in Bahrain als stolzer Dreizehnter und auch in Monte Carlo kam er als Vierzehnter vor dem Indonesier ins Ziel.
Etwas spannender gestaltet sich das teaminterne Duell im Qualifying, dort hat Wehrlein nach dem Kanada-Wochenende mit 4:3 die Nase vorn. Der 21-jährige Mercedes-Nachwuchspilot schnitt in den Abschlusstrainings von Bahrain, Russland, Spanien und Kanada besser als sein Teamkollege ab, Haryanto war beim Saisonauftakt in Australien, in China und in Monte Carlo der Schnellere der beiden Manor-Piloten.