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FP2 Baku: Hamilton vorn, Sorgen für Rosberg & Ferrari

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton blieb auch im zweiten freien Training der schnellste Mann auf der Strassenpiste von Baku

Lewis Hamilton blieb auch im zweiten freien Training der schnellste Mann auf der Strassenpiste von Baku

Mercedes erlebte am Trainingsfreitag in Baku ein Wechselbad der Gefühle. Während Formel-1-Champion Lewis Hamilton die Tagesbestzeit aufstellte, musste Nico Rosberg seinen Silberpfeil vorzeitig am Streckenrand abstellen.

Nachdem die Randsteine die Streckenposten über Mittag auf Trab gehalten hatten, durften die Formel-1-Stars pünktlich zum zweiten freien Training zum Europa-GP ausrücken. Unter den ersten Piloten, die sich gleich auf die Strecke begaben, war auch Bruchpilot Daniel Ricciardo. Der Red Bull Racing-Pilot bedankte sich brav über Funk bei seiner Mannschaft für die Extra-Arbeit, die das pünktliche Ausrücken nach dem morgendlichen Crash überhaupt erst möglich gemacht hatte.

Es dauerte nicht lange, bis die Zuschauer den ersten Ausritt zu sehen bekamen: Haas-F1-Pilot Romain Grosjean erlebte beim Anbremsen der ersten Kurve eine Schrecksekunde, weil sein Heck ausbrach. Geistesgegenwärtig löste der Genfer die Bremse und nahm den Notausgang.

Weltmeister Lewis Hamilton war der nächste Pilot, der in der ersten Kurve neben die Piste geriet. Aber bei Weitem nicht der Letzte: Auch Ferrari-Star Kimi Räikkönen vertat sich an gleicher Stelle, während sein Teamkollege Sebastian Vettel in der dritten Kurve neben die Strecke geriet. Haas-F1-Fahrer Esteban Gutiérrez und Red Bull Racing-Talent Max Verstappen taten es dem vierfachen Champion gleich, während sich Felipe Massa zur Gruppe gesellte, die in der ersten Kurve gepatzt hatte.

Der Einzige, der in der ersten halben Stunde noch keine Runde gedreht hatte, war Sauber-Pilot Marcus Ericsson. Ein Problem mit dem Auspuffsystem machte einen Motorenwechsel über Mittag nötig. Dieser zog sich in den Nachmittag hinein hin. Das Gesicht des jungen Schweden, der in der Box ausharren musste, sprach Bände.

Randsteine in Kurve 6 sorgen für Diskussionen

Kurz darauf zog Ferrari mit einem Funkspruch alle Aufmerksamkeit auf sich. Räikkönen wurde mitgeteilt, er solle den Randsteinen ausgangs der sechsten Kurve fern bleiben. Im TV war klar erkennbar, dass sich eine Metallplatte gelockert hatte.

Die GP-Stars unterhielten die Zuschauer weiter mit Verbremser und Ausrutschern: Grosjean vertat sich in der 14. Kurve, Jolyon Palmer nahm in Kurve 3 den Notausgang und Jenson Button vertat sich in der ersten Kurve, nachdem er sich auf dem sechsten Platz auf der Zeitenliste eingereiht hatte.

35 Minuten nachdem das Training begonnen hatte durfte auch Ericsson endlich auf die Strecke. Der Schwede verlor keine Zeit, während McLaren-Honda-Star Fernando Alonso das Technik-Pech ereilte: Der zweifache Champion war plötzlich ohne Power unterwegs und versuchte vergeblich, das Problem aus dem Weg zu schaffen, indem er den Knopf für den neutralen Modus auf seinem Cockpit betätigte.

Der Asturier musste an die Box abbiegen, wo sich die McLaren- und Honda-Ingenieure gleich um seinen Dienstwagen scharten. Kurz darauf gab der Traditionsrennstall aus Woking bekannt: Ein Problem mit dem Spritsystem hatte den Power-Verlust verursacht.

Unterdessen hatte sich Nico Rosberg mit 1:44,913 min an die Spitze der Zeitenliste gesetzt. Der Silberpfeil-Pilot distanzierte damit seinen Teamkollegen Hamilton um 0,189 sec. Dahinter reihten sich Williams-Pilot Valtteri Bottas, Force India-Fahrer Nico Hülkenberg, dessen Teamkollege Sergio Pérez, Vettel, Button, Carlos Sainz, Grosjean und Räikkönen auf den restlichen Top-Ten-Rängen ein.

Nico Rosberg mit Motor-Poroblem!

Toro Rosso-Talent Sainz vertat sich kurz darauf in der dritten Kurve, überraschte danach aber mit der bis dato sechstschnellsten Runde – damit war er mit dem alten Ferrari-Motor schneller als die Werksfahrer Vettel und Räikkönen.. Auch Hamilton leistete sich einen Fehler, der Sieger der letzten beiden Grands Prix in Monaco und Montréal vertat sich in der 16. Kurve und nahm sich damit alle Chancen auf eine Zeitverbesserung.

Auch Magnussen verbremste sich, allerdings in der ersten Kurve, bevor er auch in Kurve 15 weit ausholen musste. Und auch sein Teamkollege, Formel-1-Rookie Palmer, unterhielt mit einem Ausritt: Der Brite vertat sich in der dritten Kurve. Auch Toro Rosso-Pilot Daniil Kvyat (gleich zweimal), Force India-Fahrer Sergio Pérez, Rosberg,

Hamilton, der inzwischen auf superweichen Reifen ausgerückt war, die schon sechs Runden auf dem Buckel hatten, stellte derweil mit 1:44,223 min eine neue Bestzeit auf, die seinen Vorsprung auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg auf 0,690 sec anwachsen liess.

Doch die grosse Show hatte dennoch der Deutsche, der seinen Silberpfeil knapp 20 Minuten vor dem Ende des zweiten Trainings auf der langen Gerade abstellen musste, nachdem er Probleme mit dem Motor bekundete. Die Wiederholung der Onboard-Aufnahmen offenbarte, dass Rosberg im vierten Gang feststeckte.

Auch Ferrari mit Problemen

Nach einer kurzen virtuellen Safety-Car-Phase durften die GP-Stars wieder Gas geben und Vettel beklage sich kurz darauf über Funk: «Meine Reifen verlieren massiv an Temperatur, weil Alonso eine Bustour durch Baku unternimmt», schimpfte der Blondschopf, der am Heck des McLaren-Honda-Renners klebte.

Sein Teamkollege Kimi Räikkönen hatte sehr viel mehr Grund zur Klage, weil er fünf Minuten vor dem Ende seinen Renner in der fünften Kurve abstellen musste, nachdem er beim Beschleunigen einen plötzlichen Power-Verlust erlitten hatte. Da er gleich in den Notausgang reinbremste, dauerte die virtuelle Safety-Car-Phase diesmal nur kurz.

Auch Vettel wurde daraufhin angewiesen, seinen Ferrari an der Box abzustellen. «Wir haben das gleiche Problem mit der MGU-K-Einheit wie Kimi», wurde dem Heppenheimer mitgeteilt. Diese ist für die Rückgewinnung der Bremsenergie zuständig.

Am Ende durfte sich Hamilton mit seiner Rundenzeit von 1:44,223 min über die Tagesbestzeit freuen. Teamkollege Rosberg durfte sich trotz verfrühtem Aus über die zweitbeste Rundenzeit des Tages freuen. Pérez, Bottas, Hülkenberg, Sainz, Verstappen, Vettel, Button und Ricciardo komplettierten die Zeitenliste. Alonso, Grosjean, Räikkönen, Kvyat, Gutiérrez, Massa, Kevin Magnussen, Rio Haryanto, Ericsson, Palmer, Pascal Wehrlein und Felipe Nasr komplettierten die Zeitenliste.

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