Dietrich Mateschitz: Keine Salzburgring-Übernahme
Die Aussage von «Mr. Red Bull» Didi Mateschitz bezieht sich nicht auf die Rennanlage in Spielberg, wo das Wochenende um den Grossen Preis von Österreich läuft, sondern sie bezieht sich auf den geplanten Kauf der zweiten grossen heimischen Rennstrecke, den Salzburgring.
Didi Mateschitz bestätigt: «Wir haben dem Eigentümer Land Salzburg brieflich mitgeteilt, dass wir kein Interesse mehr am Erwerb des Salzburgrings haben.»
Was war da passiert, dass der als ausverhandelt kolportierte Kauf der 47 Jahre alten Rennstrecke zumindest vorerst einmal auf Eis gelegt ist? Mateschitz präzisiert aus seiner Sicht: «Die rechtliche Genehmigung hält der Betreiberverein IGMS (Internationaler gemeinnütziger Motorsportverein Salzburgring, die Red.) und nicht die Strecke selbst. Mit dem Kauf müssten alle Rechte neu verhandelt werden. Da sahen einige offenbar schon die Chance, den Ring zu Fall zu bringen.»
Was Mateschitz herunterspielt, ihm aber emotional aufstiess: «Wir konnten mit einem Grundbesitzer keine Einigung erzielen. Der wollte für ein paar Meter Zufahrt auf Schotter eine Riesensumme, 10.000 Euro monatlich, an Pacht. Da muss ich sagen, irgendwann ist Schluss, da macht es keinen Sinn mehr. Wir haben gesagt, wir haben Interesse und wollen den Salzburgring kaufen. Aber wir müssen das nicht tun. Es ist kein Malheur für uns, wenn wir den Ring nicht kaufen.»
Er werde natürlich Geschäftsführer Alex Reiner – der sehr auf den Kauf durch Mateschitz gehofft hatte – weiter unterstützen, erklärte der 72jährige Unternehmer: «Reiner ist ein hervorragender Geschäftsführer. Aber es war nicht unsere Idee, den Salzburgring zu kaufen.»
Damit werden grössere Investitionen im Nesselgraben wohl ebenfalls auf Eis gelegt sein. Denn ein Neubau des Medienzentrums war ebenso geplant wie ein Umbau der Strecke sowie eine bessere Zufahrtslösung für Lkw. Und Reiners Traum, zum 50-Jahr-Jubiläum 2019 die MotoGP zurückzuholen, wird ohne grosszügige Unterstützung durch den Red-Bull-Chef schwerlich zu realisieren sein. Womit auch erhebliche zusätzliche Einnahmen für die Gemeinden ausbleiben werden.