Renault: Sirotkin für Magnussen in Silverstone
GP2-Spitzenfahrer Sergej Sirotkin darf in Silverstone für Renault ran: Anstelle von Stammfahrer Kevin Magnussen wird der Russe an einem der beiden Testtage auf der britischen Traditionsbahn fahren.
Zur Erinnerung: Innerhalb der Formel-1-Saison 2016 stehen den Teams lediglich vier Testtage zur Verfügung. Zwei in Barcelona nach dem GP, dazu in der Woche nach dem britischen Grand Prix in Silverstone, also am 12./13. Juli.
Aufgrund der beschränkten Testzeit würde es für die Teams Sinn machen, bei den Tests ganz auf die Stammfahrer zu setzen. Das dürfen sie aber nicht. Die FIA hat im Testreglement verankert, dass zwei der besagten vier Testtage für den Nachwuchs investiert werden müssen.
Als Nachwuchs definieren die Regelhüter der FIA: Ein junger Fahrer darf nicht mehr als zwei Grands Prix absolviert haben. Natürlich muss er auch über den Formel-1-Führerschein Superlizenz verfügen.
Die Regel verhindert beispielsweise, dass Manor beim Barcelona-Test den eigenen Reservisten Alexander Rossi in den Wagen setzen kann, denn der US-Amerikaner und Indy-500-Sieger hat bereits fünf Grands Prix bestritten.
Renault setzt in Silverstone an einem Tag Sirotkin ein, am anderen Jolyon Palmer. In Spanien waren Magnussen und Esteban Ocon gefahren. Ocon wird in Silverstone für Mercedes fahren – und zwar an beiden Tagen. Denn Mercedes hatte in Barcelona Nico Rosberg und Pascal Wehrlein eingesetzt.
Was Sergej Sirotkin zu Jahresbeginn schon angedeutet hatte, bestätigt sich nur wenige Tage vor dem Russland-GP: Das Renault-Team hat den 20jährigen GP2-Piloten in einer langfristig ausgelegten Übereinkunft als Testfahrer verpflichtet und ihm auch gleich die erste Ausfahrt im aktuellen GP-Renner RS16 verschafft: Sirotkin fuhr im ersten Training zum Sotschi-GP.
Renault-Sportdirektor Frédéric Vasseur erklärte: «Sergej ist eines der vielversprechendsten Talente der Nachwuchsklassen, es ist grossartig, dass er nun zur Renault-Sport-Familie gehört. Im vergangenen Jahr war er der GP2-Rookie mit dem grössten Potenzial, in diesem Jahr hat er beste Karten, um im Titelkampf ein Wörtchen mitzureden.»
Renault-Einsatzleiter Alan Permane lobte damals in Sotschi: «Sergej sass erstmals in unserem Renner und hat gute Arbeit geleistet. Wir haben es zwar nicht geschafft, die Sitzposition für ihn optimal einzustellen. Dennoch konnte er ein gutes Tempo fahren und auch sein Feedback war nützlich.»
Sirotkin, der nur 24 Runden weit kam und zum Ende des ersten freien Trainings mit 1:40,898 min Platz 13 belegte, erklärte zufrieden: «Mein Ziel war es, dem Team genau das zu geben, was es von mir verlangt. Ich habe versucht, ruhig zu bleiben, auch wenn es natürlich sehr aufregend ist, ein Formel-1-Auto fahren zu dürfen. Natürlich ist es immer schön, wenn deine Rundenzeit gut aussieht, aber wichtiger ist noch, dass ich mich heute wohl gefühlt habe – auch wenn die Sitzposition nicht optimal war. Ich bin überglücklich, dass mein langfristiges Engagement mit Renault einen so positiven Anfang genommen hat.»