Pirelli: Reifentests für 2017 schon in Silverstone
Ende Mai hat Pirelli-Entwicklungsleiter Mario Isola bestätigt: «Wir haben mit Ferrari, Red Bull Racing und Mercedes ausgemacht, dass wir die breiteren 2017er Reifen an umgebauten alten Rennwagen testen. Alte Autos deshalb, damit die anderen Teams nicht glauben, diese drei Rennställe würden einen Wettbewerbsvorteil erhalten im Hinblick auf 2017. Wir werden mit den drei genannten Teams rotieren. Aber es ist nicht ganz einfach, Testtermine zu finden. Wir stecken in der längsten Formel-1-WM aller Zeiten, mit 21 Rennen, da müssen wir uns die Lücken sorgfältig suchen.»
Ausgemacht mit dem Weltverband FIA waren eigentlich 25 Testtage, die Mailänder Reifenspezialisten haben das aber freiwillig um einen Tag verringert, um jedem Team acht Tage zu geben.
Angedacht war ursprünglich dieses Vorgehen: Zunächst Probefahrten mit Chassis aus den Jahren 2012 bis 2014, mit Reifen der bisherigen Masse, aber mit Experimentalmischungen für 2017. Die Abtriebswerte von 2017 werden mit grösseren Flügeln simuliert. Der zweite Schritt besteht in Tests mit 2015er Fahrzeugen, deren Aufhängungen an die grösseren Reifen angepasst sind, die 2017 zum Einsatz kommen sollen.
Nun zeichnet sich ab: Mercedes setzt bei den kommenden Silverstone-Testfahrten (12./13. Juli) einen 2014er Silberpfeil für Pascal Wehrlein ein, um mit Pirelli zu arbeiten. Im 2016er Mercedes sitzt Nachwuchsfahrer Esteban Ocon, der Franzose kümmert sich um die normale Testarbeit, um den Rennwagen der Weltmeister zu verbessern.
Um wieviel schneller werden die 2017er Autos?
Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera: «In der kommenden Formel-1-Saison werden die Autos gemäss unserer Berechnungen um 4,5 Sekunden pro Runde schneller. Von den Reifen kommen dabei 2,5 Sekunden, von der Aerodynamik die anderen zwei.»