Pirelli-Reifen 2017: Erster Test mit Ferrari
Der Pirelli-Fahrplan auf dem Weg zu jenen fetteren Reifen, die sich Formel-1-Fans seit Jahren gewünscht haben, sieht gemäss Entwicklungsleiter Mario Isola so aus: «Wir haben mit Ferrari, Red Bull Racing und Mercedes ausgemacht, dass wir die breiteren 2017er Reifen an umgebauten alten Rennwagen testen. Alte Autos deshalb, damit die anderen Teams nicht glauben, diese drei Rennställe würden einen Wettbewerbsvorteil erhalten im Hinblick auf 2017. Wir werden mit den drei genannten Teams rotieren. Aber es ist nicht ganz einfach, Testtermine zu finden. Wir stecken in der längsten Formel-1-WM aller Zeiten, mit 21 Rennen, da müssen wir uns die Lücken sorgfältig suchen.»
Inzwischen scheint eine Lücke gefunden: Anvisiert ist für den ersten Test mit den richtigen 2017er Reifen ist der 2. August, auf der Ferrari-Teststrecke von Fiorano. Gefahren wird mit einem umgebauten Vorjahreswagen des Typs SF15-T.
Angepasst weren muss der Renner in Sachen Aufhängungen und Abtriebswerte. Wobei die Simulation der Abtriebswerte nicht über die im kommenden Jahr verwendeten Flügel passieren darf. Weil sonst die Gegner der grossen drei Teams einen Wettbewerbsvorteil fürchten.
Ausgemacht mit dem Weltverband FIA waren eigentlich 25 Testtage, die Mailänder Reifenspezialisten haben das aber freiwillig um einen Tag verringert, um jedem Team acht Tage zu geben.
Noch steht nicht fest, wer am 2. August im Ferrari sitzen wird. Die Stammfahrer Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen haben dann eigentlich Ferien.
Als nächstes Team soll Red Bull Racing dran sein, ebenfalls im August, Ort und genaue Zeit stehen noch nicht fest. Ebenso wenig für den ersten Test mit Mercedes-Benz.
Um wieviel schneller werden die 2017er Autos? Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera: «In der kommenden Formel-1-Saison werden die Autos gemäss unserer Berechnungen um 4,5 Sekunden pro Runde schneller. Von den Reifen kommen dabei 2,5 Sekunden, von der Aerodynamik die anderen zwei.»