Bernie Ecclestone: Lasst Hamilton und Rosberg fahren
Lewis Hamilton und Nico Rosberg
Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat angekündigt: Entweder die beiden Silberpfeilschützen Rosberg und Hamilton reissen sich zusammen, oder es wird eine Stallorder geben und basta.
Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone graut vor diesem Schritt, wie er im britischen Telegraph betont: «Die beiden müssen frei fahren dürfen», sagt der 85jährige Baumeister des modernen GP-Sports. «Wenn sie etwas Dummes tun, dann haben wir dafür Rennkommissare, die sich damit befassen können. Die Leute wollen keinen Rennstall sehen, der sich da einmischt. Das ist nicht gut für den Sport, das ist nicht gut für die Fans.»
Schon Lewis Hamilton hatte öffentlich dafür plädiert, weiterhin freie Fahrt zu haben. Bernie Ecclestone meint: «Ich bin ganz seiner Ansicht. Ich habe auch schon mit Toto Wolff gesprochen und ihm das Gleiche gesagt – lasst die beiden das untereinander ausfechten. Es ist nicht gut, wenn ein Team das Rennen entscheidet. Wenn Lewis der Bessere ist, dann soll eben er gewinnen. Stellt euch nur vor: Wir kommen zum WM-Finale, und ein Pilot bekommt gesagt, er könne jetzt nicht mehr überholen. Und das entscheidet dann die WM. Das ist doch schlecht für die Formel 1, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dies für Mercedes besonders gut wäre.»
Das Plädoyer von Ecclestone ist klar: Über die Kontroversen zwischen Rosberg und Hamilton reden Millionen von Fans. Wenn der eine nur dem anderen brav hinterherfahren muss, dann interessiert das niemanden.
Aber Toto Wolff will seine Position unmissverständlich klar machen: «Was ich nicht sehen will, das ist ein Crash unserer Autos. Und der Punkt kommt näher, an dem wir eingreifen. Ich bin in solchen Situationen immer sehr geteilter Meinung. Als Zuschauer, als Fan will ich tolle Duelle sehen. Als Racer will ich unseren Piloten freie Fahrt lassen. Aber als Mercedes-Teamchef muss ich einfach noch einmal betonen – Rad-an-Rad-Duell, ja, gerne, aber Kollisionen sind ein absolutes Tabu. Ich will jetzt einfach keinen Kontakt mehr zwischen zwei Mercedes-Rennern sehen. Punkt.»
«Wir müssen in aller Abgeklärtheit diskutieren, wie wir so etwas künftig verhindern können. Was wir dann entscheiden, ob wir beispielsweise sagen, es gibt keine Angriffe mehr ab einem bestimmten Zeitpunkt im Rennen, diese Entscheidung werden wir ungeachtet der Meinung der Piloten fällen. Wir werden alle Fakten auf den Tisch legen, es gibt keine heilige Kuh. Wir genau wir dabei vorgehen – das werden wir kaum verbergen können. Wir werden auch künftig transparent bleiben. Wir werden die Öffentlichkeit informieren.»