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Fernando Alonso: Rosberg gegen Hamilton – viel Glück

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso mit Lewis Hamilton

Fernando Alonso mit Lewis Hamilton

Der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso bezeichnet Lewis Hamilton im spanischen Radio als «nicht eben den einfachsten Stallgefährten. Ich kann Nico Rosberg nur viel Glück wünschen.»

Erstmals in dieser Saison kommt Lewis Hamilton als WM-Leader zu einem WM-Lauf, wenn sich die Mitglieder des GP-Trosses nur wenige Tage nach dem Rennen auf dem Hungaroring in Hockenheim wiedersehen. Nico Rosberg steht mit dem Rücken zur Wand – sein Widersacher hat fünf der letzten sechs Rennen gewonnen.

Auch Fernando Alonso, 2007 bei McLaren-Mercedes Stallgefährte von Lewis Hamilton, beobachtet das WM-Duell der beiden Silberpfeilfahrer mit grossem Interesse. Auf Radio Cope sagt er: «Wie mir scheint, ist Lewis nun in einer guten Ausgangslage.»

Radio COPE (steht für «Cadena de Ondas Populares Españolas», sinngemäss: Funkanstalt für Radiowellen des spanischen Volkes) ist der zweitpopulärste Radiosender in Spanien. Zur COPE-Gruppe gehören auch die Stationen Cadena 100 oder Rock FM, sie ist mit der spanischen Tageszeitung Diario ABC verbunden. COPE wurde in den 60er Jahren eigentlich als Sender mit religiösem Hintergrund gegründet, seit den 80er Jahren jedoch ist Radio COPE zu einem breiteren Programm übergegangen, viele Sendungen mit religiösem Charakter sind aber geblieben, die vor allem jeweils sonntags ausgestrahlt werden.

Fernando Alonso sagte gestern Montag im Studio des Senders: «Lewis wird vom Schwung getragen, einen Rückstand aufgeholt zu haben, und in diesem Sport ist es so – wenn du den Leader einholst, dann bist du besonders beflügelt. Für den Eingeholten passiert genau das Gegenteil: Dein Vorsprung ist futsch, du rutschst in eine Mini-Krise. Selbst wenn also der Unterschied mit sechs Punkten gering ist, so wirkt Hamilton derzeit stärker und auf mich als der aussichtsreichere Kandidat für den Titel.»

Lewis Hamilton ist in Ungarn unterstellt worden, er habe im Anschluss ans Abschlusstraining die Rennleitung zu einer Untersuchung gegen Nico Rosberg angestachelt. Rosberg hatte seine Pole erzielt, obschon an der Dreherstelle von Alonso gelbe Flaggen gezeigt wurden. Die Rennkommissare ermittelten tatsächlich, liessen Rosberg aber vom Haken, weil der Deutsche ihrer Meinung nach genügend verzögert hat. Hamilton derweil gab zu, dass er bei Rennleiter Charlie Whiting vorstellig geworden sei, «aber dabei ging es um eine Klärung des Verhaltens unter gelben Flaggen. Ich habe in keiner Weise versucht, die Rennleitung zu beeinflussen.»

Fernando Alonso hat das alles ans Qualifying von Ungarn 2007 erinnert, als der Spanier so lange an seinem Standplatz in der Boxengasse blieb, bis dem dahinter auf neue Reifen wartenden Hamilton die Zeit ausging, um noch eine schnelle Runde zu drehen. Alonso wurde daraufhin die Pole aberkannt, sie ging an Lewis, der Spanier wurde um fünf Ränge strafversetzt. Hamilton siegte, Alonso wurde Vierter.

Fernando weiter: «Ja, bei der Situation nach dem Abschlusstraining musste ich natürlich unweigerlich an die Vorkommnisse vor neun Jahren denken. Sagen wir es so – Rosberg hat nicht den einfachsten Stallgefährten. Er ist auf der Strecke sauschnell, er patzt selten. Und abseits der Strecke macht er seinen Einfluss geltend. Ich kann Nico nur viel Glück wünschen (beginnt zu lachen). Rosberg kann sich jedenfalls keine Fehler mehr leisten.»

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