Sauber: Titelsponsor-Suche läuft auf Hochtouren
Monisha Kaltenborn: «Wir werden unsere Entscheidung über die Fahrer-Paarung wie üblich treffen»
Im vergangenen Monat durften die Fans des Schweizer Rennstalls aufatmen: Das Team aus Hinwil konnte nach Jahren der finanziellen Unsicherheit endlich den rettenden Besitzer-Wechsel vermelden. Mit Longbow Finance stieg eine Schweizer Finanzgesellschaft ein, der der ehemalige Bankier Raymond J. Bär als Verwaltungsrats-Präsident vorsteht. Operativer Leiter ist der Italiener Pascal Picci.
Das Unternehmen, hinter der sich die Firma Tetra Laval verbergen soll, ist seit zwanzig Jahren in der Sparte Finanzinvestment tätig. Tetra Laval ist dank des Getränkekartonsystems Tetra Pak zu einem weltweit tätigen Konzern geworden: Die Firma mit Sitz in Pully (Westschweiz) beschäftigt fast 23.500 Mitarbeiter und setzte 2014 13,5 Milliarden Euro um.
Tetra Laval wurde von Ruben Rausing gegründet, weltweit zum Erfolg geführt von seinen Söhnen Hans und Gad Rausing, heute ist die Firma in Besitz von Kirsten und Finn Rausing. Am Ruder steht CEO Denis Jönsson, und dessen Freude am Motorsport war der Grund, wieso vor Jahren auf den jungen Marcus Ericsson gesetzt wurde, der seit 2015 für Sauber ins Steuer greift.
Dass er das auch in Zukunft tun wird, sei durch die Teamübernahme von Longbow Finance nicht gesichert, betont Teamchefin Monisha Kaltenborn in einem Gespräch mit den Kollegen der offiziellen Formel-1-Website formula1.com: «Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Wir werden unsere Entscheidung über die Fahrer-Paarung wie üblich treffen und sie verkünden, sobald wir sie gefällt haben.»
Die 45-jährige Juristin betont, dass die Geldsuche trotz des Verkaufs nicht eingestellt werde: «Wir arbeiten sehr hart daran», lautet ihre Antwort auf die Frage, wie weit sie bei der Suche nach einem Titelsponsor sei. «Es ist nicht einfach, aber wenn man wieder Stabilität zeigen und seinen Partnern zusichern kann, dann ist das natürlich an sich schon eine grosse Hilfe.»
Und Kaltenborn verrät: «Die neuen Besitzer wollen in erster Linie für Stabilität sorgen. Und dann wollen sie auch das Angebot, das auf unserem Expertenwissen beruht, stärken und ausbauen. Wir wollen unsere Technologien und auch unser Experten-Wissen kommerzialisieren. Wir bieten in dieser Hinsicht etwas Einzigartiges in der Schweiz an, und dieser Teil des Geschäfts hat nichts mit der sportlichen Leistung auf der Strecke zu tun.»