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Vettel (Ferrari) 3. in Monza: Hoffnung für Singapur

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel vor Kimi Räikkönen

Sebastian Vettel vor Kimi Räikkönen

​Zu einem Sieg für Ferrari hat es in Monza nicht gereicht, das tat aber der Begeisterung der Tifosi keinen Abbruch: Erstmals seit Baku im Juni stand Sebastian Vettel wieder auf einem Siegerpodest.

Ferrari einmal mehr «best of the rest» – die Roten kamen vor heimischem Publikum auf den Plätzen 2 (Sebastian Vettel) und 3 (Kimi Räikkönen) ins Ziel.

Sebastian Vettel erhielt einen Riesenapplaus von den Fans, bevor er sagte: «Das ist das beste Siegerpodest der Welt.»

Dann wechselte Vettel zur Freude der Tifosi auf Italienisch: «Wir haben die besten Fans der Welt!» Die Fans reagierten mit einem weiteren rauschenden Applaus.

Vettel ging ihnen Hoffnung: «Wir arbeiten weiter hart daran, die Mercedes unter Druck zu setzen. Ich weiss, dass Ferrari zum Siegen zurückkehrt. Ich kann nicht versprechen, wann es passiert, aber es wird passieren.»

Dann wechselt Seb wieder auf Italienisch: «Danke euch allen. WIR SIND FERRARI!»

Später meint Seb in seiner Medienrunde: «Das war wie im Training das Optimum. Klar ist das ein wenig bitter, aber meine Freude überwiegt. Mein Start war von allen da vorne der beste, aber ich konnte den Schwung nicht ganz nutzen. Es hat nicht gereicht, um ganz nach vorne zu kommen, auch wenn ich in Kurve 4 nochmals kurz im Heck von Nico herumgezackt bin. Aber um ehrlich zu sein war ich für einen richtigen Angriff nicht nahe genug.»

«Gemessen an Mercedes hat uns der Speed gefehlt. Unser Speed war okay, jener von Mercedes einfach besser. Klar hast du im Hinterkopf immer die Hoffnung, dass du doch noch einen Weg vorbei zum Sieg findest, aber es hat eben nicht geklappt.»

«Was du dann auf dem Podest fühlst, das ist fast nicht in Worte zu kleiden. Das sind gewaltige Emotionen – ein Meer von Menschen, die alle toben, der reine Wahnsinn, selbst ein Bild kann das nicht transportieren, das musst du selber erleben. Ich bin happy, dass ich den Tifosi einen Podestplatz schenken durfte. Nach den letzten Rennen, die etwas holprig waren, wurde es langsam Zeit. Darauf können wir aufbauen. Die Leidenschaft der Menschen für Ferrari ist einfach unbeschreiblich. Selbst wenn du die Strecke spät verlässt, stehen die Tifosi immer noch geduldig da, um dir ein paar nette Worte zu sagen oder ein Autogramm abzuholen, natürlich alle Fans in Rot gekleidet. Das ist einmalig. Ein Teil dieses Grösseren zu sein, das wärmt einem das Herz.»

«Hin und wieder muss ich ein wenig schmunzeln, wenn geschrieben wird, Ferrari stehe hier mehr unter Druck als sonst. Ich sehe das nicht als Last, ich sehe es als Turbo für die Motivation. Jeder Mitarbeiter kommt mit einem Strahlen her, viele unserer Mitarbeiter haben jeweils die Familie mit dabei, jeder hält dir die Daumen. Das ist doch keine Belastung, das ist ein Ansporn.»

«Wir wussten, dass die Mercedes nur einmal anhalten würden. Wir waren nicht schnell genug, um aufzuschliessen und unsere Zweistoppstrategie zum Arbeiten zu bringen. Wir hatten zwar die frischeren und weicheren Reifen, aber wir kamen einfach nicht nahe genug ran. Aber das soll die Freude über unseren Podestplatz nicht trüben. Jetzt wollen wir im nächsten Jahr natürlich in Monza mal ganz oben stehen.»

Vettel konnte zum Schluss aufrücken, aber das Rennen dauerte nicht lange genug, um den Tifosi mehr Hoffnung zu geben. Zudem hatte Lewis Hamilton zu diesem Zeitpunkt längst Leistung gedrosselt, um seinen Motor für das nächste Rennen zu schonen.
Vettel zum Schluss: «Nun reisen wir nach Singapur, und ich hoffe natürlich, dass ich dort anknüpfen kann, wo ich vor einem Jahr aufgehört habe.»

Es war der bislang letzte Sieg von Ferrari in der Formel 1.

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