Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

GP-Feld 2017: Force India behält Pérez und Hülkenberg

Von Mathias Brunner
Sergio Pérez, Fernando Alonso, Jolyon Palmer, Max Verstappen, Daniel Ricciardo: Bleibt Palmer für 2017 aussen vor?

Sergio Pérez, Fernando Alonso, Jolyon Palmer, Max Verstappen, Daniel Ricciardo: Bleibt Palmer für 2017 aussen vor?

​Noch gibt es für das Formel-1-Startfeld 2017 einige begehrenswerte Cockpits: bei Renault oder Williams. Wie dreht sich das Fahrerkarussell nach dem Rücktritt von Grand-Prix-Veteran Felipe Massa?

Der Brasilianer Felipe Massa hat in Monza angekündigt: Sein 250. Grand Prix, am 27. November in Abu Dhabi, wird sein letzter sein. Damit wird ein gutes Cockpit frei. Kaum 24 Stunden später hat Jenson Button bestätigt, dass er kürzer treten wird – ebenfalls keine Rennen 2017! Hinter den Kulissen des Italien-GP läuft ein verbissenes Tauziehen zwischen Teams und Fahrern, um sich die restlichen Cockpits für 2017 zu sichern. Wir verraten den letzten Stand der Dinge.

Mercedes
Weltmeister Lewis Hamilton hat bis Ende 2018 unterzeichnet. Nico Rosberg und Mercedes-Benz hat seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert, auch sein Abkommen läuft Ende 2018 aus.

Ferrari
Sebastian Vettel verhandelt über eine vorzeitige Verlängerung bis Ende 2020. Der vierfache Weltmeister (von 2010 bis 2013) spürt, dass die Mission WM-Titel mit Ferrari länger dauern könnte als erhofft. Ferrari hat Kimi Räikkönen den gleichen Vertrag wie für 2016 gegeben, also ein Einjahresabkommen. Damit dürften im Frühling 2017 die Spekulationen über die Kimi-Nachfolge von neuem beginnen.

Williams
Williams hat Ende August die Option auf die Dienste von Valtteri Bottas gezogen, die Rede ist von einem Zweijahresvertrag (also bis Ende 2018). Felipe Massa hat in Monza seinen Rücktritt auf Ende 2016 erklärt. Der frühere Williams-Testfahrer Felipe Nasr möchte mit Hilfe der Banco do Brasil einen Platz bei den Engländern ergattern. Aber es laufen hinter den Kulissen Vorbereitungen, den jungen Lance Stroll (gegenwärtig Tabellen-Leader in der Formel-3-EM) schon 2017 in einen Williams zu setzen. Nur das ist der Grund, wieso sein Vater Lawrence Stroll 2016 zwanzig Testtage in einem zwei Jahre alten Renner finanziert.

Red Bull Racing
Daniel Ricciardo und Max Verstappen sind bis mindestens Ende 2018 gesetzt.

Force India
Force-India-Geschäftsleiter Otmar Szafnauer hat im Fahrerlager von Monza bestätigt: Nico Hülkenberg und Sergio Pérez bleiben. Die Sponsoren von Pérez liebäugelten mit einem Wechsel zu Renault. Aber der Mexikaner war skeptisch: Wer kann schon sagen, wann Renault konkurrenzfähig sein wird? Bei Force India weiss er, was er hat. Das gilt auch für Nico Hülkenberg.

Renault
Renault sucht den Star von morgen. Die Beförderung von Testfahrer Esteban Ocon zum Stammfahrer gilt als beschlossene Sache. Langfristig hat Renault ein Problem: Denn Ocon ist weiterhin Mercedes-Nachwuchsfahrer, und Toto Wolff will ihn nach 2018 in einen Silberpfeil setzen, sollte sich der Franzose so gut entwickeln wie erwartet. Aber wer soll 2017 den zweiten Renault lenken? Das Interesse an Felipe Nasr ist lau, ungeachtet der Tatsache, dass Renault in Brasilien Autowerke besitzt und sich auf dem südamerikanischen Markt mehr einbringen will.

Toro Rosso
Carlos Sainz ist gesetzt. Offiziell stellen sich die Verantwortlichen hinter Daniil Kvyat, aber der Russe hat sich nicht vom Tiefschlag erholt, aus dem Red Bull Racing-Renner geholt worden zu sein. An seinem Talent zweifelt keiner, aber Kvyat wirkt verbittert und verkrampft. Vielleicht ahnt er: Sein Nachfolger steht bereit. GP2-Tabellenführer Pierre Gasly aus Frankreich. Ex-GP-Pilot Paul Di Resta: «Schaut euch doch mal die Körpersprache von Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko nach dem GP2-Sieg von Pierre Gasly in Belgien an – für mich steht fest, dass der Franzose 2017 in einem Toro Rosso sitzen wird.»

Sauber
Marcus Ericssons Platz ist betoniert. Felipe Nasr möchte gerne in ein konkurrenfähigeres Team wechseln, aber bei Williams steht ihm der junge Lance Stroll vor der Sonne. Aufgrund der Sauber-Partnerschaft mit Ferrari ist ein Engagment von GP3-Rohdiamant und Ferrari-Nachwuchsfahrer Charles Leclerc aus Monaco denkbar.

McLaren-Honda
Fernando Alonso hat in Kanada gesagt: «Vor Sommer 2017 braucht ihr mich nicht über meine Zukunftspläne zu befragen.» Der zweifache Formel-1-Champion will sich in Ruhe ansehen, wie McLaren-Honda 2017 mit dem neuen Reglement zurecht kommt. «Wenn die neuen Autos Spass machen, dann bleibe ich in der Formel 1, sonst eben nicht.» McLaren-Eigengewächs Stoffel Vandoorne wird 2017 auf Jenson Button folgen – auch wenn Gruppen-Chef Ron Dennis beteuert, man solle im Zusammenhang mit Jenson Button das Wort Rücktritt vermeiden. Button hat einen neuen Zweijahresvertrag als Markenbotschafter unterzeichnet, braucht eine Auszeit und schliesst nicht aus, dass er 2018 wieder fahren wird.

Manor
Mercedes würde Zögling Pascal Wehrlein gerne in einem besseren Auto sehen, aber die Möglichkeiten Williams und Force India sind beschränkt. Bei beiden Teams ist Geld gefragt. Ein zweites Lehrjahr im Manor gilt daher für Pascal als wahrscheinlicher. Den zweiten Manor-Platz wird ein Bezahlfahrer bekommen.

HaasF1
Romain Grosjean hat sich langfristig an Haas gebunden, die Rede ist von einem Zweijahresvertrag mit Option auf eine dritte Saison, jedoch immer mit der Möglichkeit, Nachfolger von Kimi Räikkönen bei Ferrari zu werden. Da muss sich der Genfer bis 2018 gedulden. Gene Haas hat über die Vertragsdauer von Esteban Gutiérrez nie Details verlauten lassen. In Mexiko ist davon die Rede: Dank seiner Sponsoren sitze Esteban bis Ende 2017 fest im Sattel. Gutiérrez gibt sich im Fahrerlager betont sorglos – als wüsste er längst, wo er 2017 fahren wird. Aufgrund der Kooperation mit Ferrari ist Charles Leclerc auch hier ein heisser Aussenseiter.

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