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Singapur-GP: Alle TV-Zeiten, Fahrer spüren Hassliebe

Von Mathias Brunner
Einmaliges Singapur

Einmaliges Singapur

​Die Formel-1-Piloten stehen auf dem Prüfstand: Auf keiner anderen Strecke werden sie so gefordert wie auf dem Marina Bay Circuit von Singapur. Einige Fakten zum anstehenden Grand Prix der Nacht.

Der 15. Lauf zur Formel-1-WM in Singapur stellt die Piloten und Teams auf den Prüfstand. Nicht nur die Tatsache, dass der Marina Bay Circuit ein Strassenkurs ist, erschwert die Aufgabe. Auch das Klima und der veränderte Zeitplan machen den Fahrern und Mannschaften erheblich zu schaffen.

In Singapur haben die Fahrer mehr Raum als in Monaco, um ihre Autos zu manövrieren und einen Mauerkontakt zu verhindern. Dennoch fahren sie auch hier an vielen Stellen rund um den Marina Bay Circuit nur wenige Zentimeter den Leitplanken und Betonelementen entlang. Spielraum für Fehler bleibt da kaum.

Die Fahrer verspüren für den Nacht-GP Hassliebe: Es ist aufgrund der Konzentration, der Wärme und der hohen Luftfeuchtigkeit gemäss Daniel Ricciardo «das härteste Rennen des Jahres, denn du hast kaum Zeit, dich zu erholen, die Piste ist buckelig, du kannst kaum atmen». Gleichzeitig taucht Singapur fast bei allen Piloten unter den favorisierten Strecken auf – eben genau weil die Racer eine Herausforderung lieben.

Ähnlich wie in Monte Carlo ist es für die Fahrer wichtig, die Fahrzeit in den Trainings voll auszunutzen, um während des Wochenendes in einen guten Rhythmus zu finden. Auf einigen Strecken hat es keine grossen Auswirkungen, wenn man die Laufleistung der Antriebseinheiten einschränkt. In Singapur jedoch müssen die Fahrer eine Runde nach der anderen fahren, um das Handling der Autos zu verstehen und das Limit auszuloten. Jene Fahrer, deren Fahrzeiten limitiert sind, könnten dadurch eingeschränkt werden.
Funkenspektakel in der Nacht

Auf der Strecke von Singapur ist häufig Funkenschlag zu sehen, wenn der Unterboden des Autos den Asphalt berührt. Der Funkenflug wird durch die unebene Bahn begünstigt und in der Nacht besonders auffällig. Singapur ist eine der extremsten Pisten in dieser Hinsicht. Wenn das Auto den Boden berührt, wird es unruhig. Die Fahrer müssen also einen Kompromiss bei der Fahrzeugabstimmung finden – nicht zu niedrig, um zu häufiges Aufsetzen zu verhindern. Nicht zu hoch, um keine allzu grossen Kompromisse bei der aerodynamischen Effizenz einzugehen.

In Singapur fahren die Autos über eine Brücke, eine unübliche Situation auf den meisten Strecken. Die historische Anderson-Brücke ist magnetisch, weil darunter immense Stromkabel verlaufen. Besonders stark sind die Stromleitungen für die U-Bahn. Dadurch entstehen elektrische Störungen. Dies kann zu Aussetzern der Datensysteme führen und sogar einige Fahrzeugkomponenten beeinflussen. Es ist keine Seltenheit, dass ein Wagen wegen eines elektrischen Defekts ausrollt.

Fragezeichen Reifen

Die Rennställe werden zum Nachtrennen von Singapur am 18. September die gleichen Reifenmischungen erhalten wie in Monaco – also die weichsten drei Walzentypen weich (gelb markiert), superweich (rot) und ultraweich (violett). Es wird spannend sein zu sehen, wie lange die ultraweiche Mischung hält. Denn in Singapur wird es erheblich wärmer sein als in Monte Carlo. Ein interessanter Aspekt in Singapur ist, dass sich die Streckentemperatur beim Sonnenuntergang auf dem Niveau der Umgebungstemperatur einpendelt. Zu dieser Jahreszeit beträgt diese normalerweise 30 Grad. Obwohl es sich hierbei nicht um einen besonders hohen Wert handelt, neigen die Reifen zum Überhitzen. Der Grund dafür sind eine Reihe von Kurven, welche die Reifen stark belasten, gepaart mit nur wenigen Geraden, so dass sich die Reifenoberfläche nur wenig abkühlen kann.

Safety-Car garantiert, wann kommt der Regen?

Die enge Bahn erhöht die Wahrscheinlichkeit für Zwischenfälle und macht es schwierig, ausgeschiedene Autos zu entfernen. Es gibt auch nicht so viele Zugangsstellen wie etwa in Monaco. Einmalig: Bislang hat es seit dem ersten Singapur-GP 2008 noch in jedem Rennen mindestens eine Safety-Car-Phase gegeben. Das führt zu einer Kuriosität: In der Statistik des Singapur-GP nach der Ausgabe 2012 hatte Bernd Mayländer am viertmeisten Führungsrunden aller Piloten! Das Rennen dauert oft die volle Renndistanz von maximal zwei Stunden.

Seit dem Debüt des Singapur Grand Prix in der Saison 2008 gab es kein einziges Training, geschweige denn ein Rennen im Regen. In Singapur regnet es meistens am späten Nachmittag. Zu diesem Zeitpunkt wird jedoch nicht gefahren. Dennoch stellt das Wetter eine grosse Unbekannte dar.

Veränderter Zeitplan

Es wird oft darüber gesprochen, wie man am effektivsten mit dem verschobenen Zeitplan in Singapur umgeht. Dies ist ein entscheidendes Thema. Dabei gibt es mehrere Herangehensweisen. Die erste ist, die Umstellung bis zum Renntag hinauszuzögern. Dann gibt es die progressivere Variante. Hier stellt man sich so früh wie möglich um und verteilt den Prozess über mehrere Tage.

Egal für welche Philosophie man sich entscheidet, das Endergebnis ist meistens das gleiche: Die Teammitglieder stehen zur Mittagszeit auf und gehen beim Sonnenaufgang am nächsten Tag schlafen. Von aussen betrachtet scheint das eine einfache Umstellung zu sein. Dennoch ist es für den menschlichen Körper eine verwirrende Situation. Denn dieser funktioniert grundlegend so, dass er bei Tageslicht wach werden oder bleiben möchte. Somit ist es für alle Beteiligten nicht so einfach, Höchstleistungen zu vollbringen und Fehler zu Zeiten zu vermeiden, in denen der Körper normalerweise ruht.

Einige Piloten werden versuchen, gewissermassen in europäischer Zeit zu bleiben. Andere jedoch werden bereits mit der Umstellung beginnen, weil die Formel 1 nach Singapur für zwei weitere Rennen in Asien weilt – in Malaysia (2. Oktober) und in Japan (9. Oktober).

Der Singapur-GP im TV

Freitag, 16. September
11.55 Uhr: Sky Sport 1 – 1. Freies Training
13.45: Sky Sport 1 – 1. Freies Training Wiederholung
15.00: n-tv – Formel 1 Inside
15.25: Sky Sport 1 – 2. Freies Training live
15.25: n-tv – 2. Freies Training live
15.25: ORF1 – 2. Freies Training live
17.15: Sky Sport 1 – 1. Freies Training Wiederholung
18.45: Sky Sport 1 – 2. Freies Training Wiederholung
20.30: Sky Sport 2 – 1. Freies Training wiederholung
22.00: Sky Sport 2 – 2. Freies Training Wiederholung

Samstag, 17. September
0.00: Sky Sport 2 – 1. Freies Training Wiederholung
1.30: Sky Sport 2 – 2. Freies Training Wiederholung
6.00: Sky Sport 1 – 1. Freies Training Wiederholung
7.30: Sky Sport 2 – 2. Freies Training Wiederholung
9.00: Sky Sport 1 – 1. Freies Training Wiederholung
9.30: n-tv – Formel-1-Inside
10.30: Sky Sport 1 – 2. Freies Training Wiederholung
11.55: Sky Sport 1 – 3. Freies Training live
13.45: Sky Sport 1 – 3. Freies Training Wiederholung
14.00: RTL – 3. Freies Training Highlights
14.45: ORF1 – Formel-1-News
14.45: RTL – Qualifying
14.50: Sky Sport 1 – Qualifying
14.55: ORF1 – Qualifying
14.55: SRF Zwei – Qualifying
16.30: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
20.30: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
22.30: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung

Sonntag, 18. September
1.00: Sky Sport 1 – 1. Freies Training Wiederholung
2.30: Sky Sport 1 – 2. Freies Training Wiederholung
4.00: Sky Sport 1 – 3. Freies Training Wiederholung
5.00: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
6.30: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
8.00: Sky Sport 1 – 3. Freies Training Wiederholung
9.00: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
10.30: Sky Sport 1 – 3. Freies Training Wiederholung
11.30: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
13.00: ORF1 – Formel-1-News
13.00: Sky Sport 1 – Vorberichte
13.00: RTL – Countdown
13.25: ORF1 – Vorberichte und Rennen
13.30: SRF Zwei – Rennen
13.55: Sky Sport 1 – Rennen
14.00: RTL – Rennen
16.00: RTL – Siegerehrung und Highlights
16.00: Sky Sport 1 – Analysen und Interviews
16.10: ORF1 – Rennanalyse
16.30: Sky Sport 1 – Rennen Wiederholung
18.45: n-tv – Das Rennen kompakt
21.00: Sky Sport 1 – Rennen Wiederholung

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