Crash Kevin Magnussen Belgien: Renault-Motor intakt
Es war eine riesige Schrecksekunde beim diesjährigen Grand Prix auf dem Circuit Spa-Francorchamps: In der sechsten Runde des Belgien-GP krachte Kevin Magnussen auf Höhe der Raidillon-Passage (nach der Senke von Eau Rouge) rückwärts in die Reifenstapel. Der Däne hatte zuvor bei mehr als 310 km/h die Kontrolle über das Heck seines Rennwagens verloren und einen halben Dreher hingelegt.
Der Einschlag erfolgte mit mehr als 40g. Und wie durch ein Wunder blieb der 23-Jährige dabei nahezu unverletzt. Einzig eine leichte Schnittwunde am linken Fussgelenk sorgte dafür, dass der Blondschopf das Wrack humpelnd verliess.
Die nach dem Unfall durchgeführten medizinischen Checks an der Strecke und im Krankenhaus von Verviers ergaben aber: Alle Knochen des jungen Rennfahrers blieben heil, auch die befürchtete Gehirnerschütterung blieb aus.
Im Fahrerlager von Monza bestätigte Magnussen: «Ich blieb unverletzt, mein Körper schmerzte nur ein bisschen, deshalb habe ich mich einfach nur einige Tage zuhause entspannt. Ich habe nichts Spezielles gemacht, sondern mich einfach ausgeruht und bin nun wieder bereit für das nächste Rennen.»
Den Crash beschreibt der 32fache GP-Pilot folgendermassen: «Ich drehte mich ausgangs der Eau Rouge, weil ich auf einer Bodenwelle die Kontrolle über mein Heck verloren habe. Ich dachte, ich drehe mich einfach links weg. Aber dann hat das Auto wieder Grip gefunden und ich flog rechts in die Streckenbegrenzung. Das war's dann.»
Das glaubten die Beobachter auch in Sachen seines Dienstwagens: Der gelbe Renner zeigte alle Anzeichen eines Totalschadens. Aber dem ist nicht so, wie Renault-Technikchef Bob Bell nun enthüllt. Der Engländer bestätigt: «Im Training von Singapur werden wir jenen Motor einsetzen, mit dem Kevin den Belgien-Unfall hatte. Für die Qualifikation und das Rennen dann setzen wir den verbesserten 1,6-Liter-V6-Turbo ein.»
Bob Bell vertieft: «In dieser Phase der Saison wird es mit den Motoren langsam knapp. Wir haben ja pro Fahrer und pro Saison nur fünf Aggregate. Kevin war in Monza mit dem vierten unterwegs, der neue V6 von Renault hier in Singapur ist also die fünfte und letzte erlaubte Antriebseinheit. Mit den anderen Triebwerken müssen wir ein wenig jonglieren.»
Aus diesem Grund kommt das Belgien-Triebwerk zu einem Comeback. Diese Antriebseinheit war erstmals in Hockenheim Ende Juli zum Einsatz gekommen.
Wie viele der so genannten Token (Entwicklungswertmarken) Renault für die neuen Aggregate für Red Bull Racing und das eigene Werksteam hier in Singapur einsetzt, ist noch unklar. Nach Monza waren wir auf diesem Stand, was die 2016er Motoren angeht:
Ferrari: 32 Wertmarken erlaubt, alle verbraucht
Honda: 29 verbraucht, noch 3 übrig
Mercedes: 26 verbraucht, noch 6 übrig
Renault: 11 verbraucht, noch 21 übrig
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