Maurizio Arrivabene (Ferrari): «10.000 Mal gesagt»
Maurizio Arrivabene
Es war einer der Aufreger abseits der Rennstrecke am ersten Trainingstag von Singapur: der angebliche Sensations-Transfer von Paddy Lowe – von Weltmeister Mercedes-Benz in England in den Süden, Ziel Maranello.
Kern der Logik, aus 2 und 2 das Ergebnis 5 zu erhalten: Der Vertrag von Paddy Lowe laufe aus. Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Wir reden grundsätzlich nicht über Vertragsinhalte oder Laufdauer solcher Abkommen, aber ich gehe davon aus, dass Paddy bleibt.»
Der Engländer selber erklärte, ihm sei schleierhaft, wo so ein Gerücht herkomme. Antwort: aus dem Internet. Aufgegriffen wurde eine Ende Juli veröffentlichte Geschichte der «Stampa», wonach Lowe der logische Nachfolger von James Allison sein müsse.
Klar war Ferrari-Präsident Sergio Marchionne klug genug, schnell herauszufinden – der Vertrag von Lowe endet tatsächlich Ende 2016. Aber das heisst noch nicht, dass Paddy geht.
Aus Mercedes-Kreisen sickert durch: Das mit der Vertragsdauer stimmt, aber es gibt keine Anzeichen dafür, dass Lowe weg möchte.
Aber wie sieht es nun mit der anderen Seite aus? Hat Ferrari wirklich die Angel ausgeworfen?
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene ist nicht zu beneiden: Sportliche Baisse (seit Singapur 2015 oder 20 Rennen ohne Sieg), personelle Unruhe.
Zunächst war das das ewige Räikkönen-Nachfolgespiel. Ferrari beendete das mit einem neuen Einjahresvertrag für den Formel-1-Weltmeister von 2007.
Dann seit Frühling die anhaltenden Gerüchte um James Allison und schliesslich die Räuberpistole, dass Vettel ohne Perspektive Ferrari verlassen könnte, die Arrivabene so verhöhnte: «Vor Monaten wurde ich ständig nach Kimis Vertrag befragt. Nach Kimi war ich an der Reihe, weil angeblich Allison meinen Posten übernehme. Ja klar, dann werde ich Technikchef, und nach einer gewissen Zeit tauschen wir zurück! Dann haben wir mit Kimi verlängert, und nun wird über Vettel geredet, dass er weggehe. Fehlt nur noch, dass ich in sein Auto geschrieben werde. Die Wahrheit ist, dass er sich bei uns wohlfühlt und basta. Lasst uns endlich in Ruhe arbeiten!»
Kurz darauf musste Ferrari bestätigen: Allison ist weg. Ein Dementi ist immer auch mit Vorsicht zu geniessen, ganz besonders dann, wenn es um Ferrari geht.
Zu Paddy Lowe sagt Arrivabene nun: «Ich hab’s jetzt schon 10.000 Mal gesagt – unser Team ist fertig, wir sind sehr zufrieden mit der Aufstellung so wie wir sie jetzt haben. Die Atmosphäre bei uns ist gut. Unter Technikchef Mattia Binotto arbeiten die richtigen Leute, wir brauche nicht noch jemand Neuen. Wir müssen nun einfach in Ruhe arbeiten. Also ohne Druck. Das heisst auch – ohne Druck von aussen. Mehr will ich dazu nicht sagen.»
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