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Sebastian Vettel (Ferrari): Sein härtester Kritiker

Von Mathias Brunner
Vor einem Jahr fuhr Sebastian Vettel in Singapur von der Pole zum Sieg

Vor einem Jahr fuhr Sebastian Vettel in Singapur von der Pole zum Sieg

​Vier Mal konnte Sebastian Vettel den Singapur-GP bereits für sich entscheiden: «Ein Erfolgsgeheimnis gibt es nicht, ich fahre einfach gerne hier.» Aber Ferrari ist nun 20 Rennen sieglos. Was nur ist los?

Vier Mal hat Sebastian Vettel den Singapur-GP gewinnen können (2011, 2012 und 2013 mit Red Bull Racing, 2015 mit Ferrari), mehr als jeder andere Formel-1-Fahrer. Was ist sein Erfolgsgeheimnis? «Es gibt keines», lacht der Ferrari-Star, «ich fahre einfach gerne hier. Ich kenne keine Abkürzung, aber aus irgend einem Grund läuft es hier oft prima. Ich hatte auch einiges an Glück, um hier so erfolgreich zu sein.»

20 Rennen liegt der letzte Ferrari-Sieg nun zurück, ebenfalls hier in Singapur. Hält Vettel den Nacht-GP für die beste Chance, die Durststrecke von Ferrari endlich zu beenden? Sebastian meint: «Das Rennen hier ist immer sehr lang. Oft haben wir Safety-Car-Phasen. Da kannst du Glück haben oder Pech. Als Rennfahrer würdest du natürlich immer am liebstn ohne Wenn und Aber gewinnen, also ohne den Faktor Glück. Aber wenn sich ein Geschenk bietet, sagst du natürlich immer Dankeschön, und wenn die Dinge dir nicht in die Hände spielen, dann ärgerst du dich tüchtig. So geht es eben auf Strassenkursen.»

«Es gibt bestimmte Gründe, wieso wir in diesem Jahr ohne Sieg sind. Aber eigentlich gehen wir in jedes Rennen mit dem Ziel zu gewinnen. Wir waren vor einem Jahr hier sehr konkurrenzfähig, seither haben wir grosse Fortschritte gemacht, also sollte es von der Papierform wieder gut laufen. Aber der Favorit für mich bleibt Mercedes, auch wenn sie im vergangenen Jahr Mühe hatten.»

«Ich denke nicht an Sieglosigkeit, wenn ich am Morgen aufwache. Wir versuchen, aus jedem Rennen das Beste zu holen. Im Idealfall wäre das, um den Sieg mitzufahren. Ich bin sehr optimistisch für das Rennen hier, aber wir wissen auch, dass wir sehr viele Hausaufgaben zu lösen haben.»

«Klar gibt es Rennstrecken, die auf dem Papier besser zum einen oder anderen Formel-1-Renner passen. Aber es müssen so viele Faktoren stimmen für einen Sieg – die Art und Weise, wie die Reifen arbeiten, ob die Abstimmung passt, was mit der Renntaktik passiert. Ich schaue mir nicht einzelne Strecken an und überlege mir: Hier könnten wir stark sein, dort vielleicht eher nicht. Das wäre der falsche Ansatz. Ich ziele immer darauf, dass wir siegen können. Das klingt jetzt etwas überoptimistisch, aber das ist Formel 1, da ist fast alles möglich. Es gibt auch Rennen, in welchen du als Fünfter startest, aber in der ersten Kurve kegeln sich die ersten vier Renner gegenseitig aus dem Weg. Das macht ja auch einen Teil des Reizes von Motorsport aus, dass du vorher eben nicht weisst, was passieren wird.»

Viel Unruhe bei Ferrari

Es gibt viele personelle Umstellungen bei Ferrari, erzeugt das nicht zu viel Unruhe, um Erfolg zu haben? Sebastian Vettel spielt das herunter: «Gut, einige Fachkräfte haben das Team verlassen. Aber wir haben ja auch neue Leute, die gekommen sind. Wir haben ferner einige Leute, die auf anderen Pisten arbeiten. Wir wollen Ferrari zurück an die Spitze bringen. Es stimmt, dass wir 2016 nicht so erfolgreich sind wie wir das gerne gewesen wären. Aber es ist auch nicht so, dass wir eine katastrophale Saison hätten. Wie einige das offenbar glauben. Wir sind selber unsere härtesten Kritiker. Wir konnten 2015 die Lücke zur Spitze verringern, aber wir konnten sie nicht schliessen. Wir arbeiten hundert Prozent daran. Glaube ich, dass wir in der Zukunft gewinnen können? Hundertprozentig!»

Liberty Media wird Formel-1-Mehrheitseigner. Was würde sich Vettel der Racer für seinen Sport wünschen? «Das ist eine sehr persönliche Frage», findet der vierfache Weltmeister. «Aber sie hat gar nicht mal so viel mit den Besitzern zu tun. Als Rennfahrer willst du generell immer schneller fahren. Du willst die aufregendsten Autos der Welt bewegen. Im kommenden Jahr haben wir wieder breitere Reifen, also ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Einen Vorgeschmack darauf haben wir bei den Pirelli-Testfahrten erhalten. Ich hätte natürlich lieber einen V12-Saugmotor und weniger Elektronik im Auto. Und für ein Rennen wie Singapur wäre eine Air-Condition ganz nett.»

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