Simulator-Muffel Lewis Hamilton: Out in Singapur
Lewis Hamilton ist Instinktfahrer durch und durch. Bei der Vorbereitung auf kommende Rennen setzt er sich nur widerwillig in den Rennsimulator, von Pistenspaziergängen will der Engländer schon nichts mehr wissen.
«Ich finde, die Arbeit im Simulator bringt nichts. Nichts ersetzt die Perspektive aus dem Rennwagen. Unser Simulator ist zudem okay, aber mehr nicht. Genauso gut könnte ich mir für ein paar hundert Pfund eine PlayStation kaufen, ich würde genau so viel lernen.»
«Mir fehlt im Simulator einfach die physische Erfahrung. Wenn du am Sonntag ein Rennen fährst, und am Montag sitzt du im Simulator, dann ist es besonders merkwürdig. Die hast kein Gefühl für Speed, keines für Seitenkräfte. Die ganzen Buckel, die ganzen Feinheiten einer Strecke, die du 24 Stunden zuvor noch gespürt hast, die sind alle auf einmal weg. Das ist wirklich seltsam.»
«Für die Techniker ist die Simulation etwas ganz anderes: Sie können viel lernen, über den Spritverbrauch, über Flügeleinstellungen, über die Energierückgewinnung und dergleichen mehr.»
Und was ist nun mit den Pistenspaziergang zusammen mit den Ingenieuren? «Seit 2010 habe ich keinen einzigen Pistenspaziergang mehr gemacht. Ich finde einfach, das bringt mir nichts. Im Rennwagen sieht alles anders aus. Ich denke sogar daran, ganz auf Simulationen zu verzichten. Weil ich es cool finde, einen Rennkurs gleich mit dem Formel-1-Auto zu erkunden.»
Die jüngste Erfahrung in Singapur dürfte Hamilton nicht für weitere Simulator-Einsätze erwärmt haben. Bei einer Veranstaltung von Uhrenhersteller und Mercedes-Partner IWC im atemraubenden Marina Bay Sands Hotel setzte sich Hamilton vor rund fünfhundert Fans in einen Simulator, um einen virtuellen Singapur-GP zu fahren – nur, um mit einem virtuellen Defekt auszufallen!
Lewis Hamilton trug es mit Fassung und sagt zum kommnden Rennwochenende: «Ich erwarte, dass wir hier in Singapur nicht so viele Probleme haben wie vor einem Jahr. 2015 wurden wir hier in Grund und Boden gefahren, aber wir hatten das selber vermasselt. Wir haben seither sehr viel gearbeitet, diese Niederlage zu verstehen und die richtigen Gegenmassnahmen umzusetzen.»
Ob sich das auszahlt, werden wir ab dem ersten freien Training zum Singapur-GP erfahren (morgen Freitagmittag, ab 12.00 Uhr).
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