Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Christian Horner: «Mercedes musste Gas geben»

Von Vanessa Georgoulas
Christian Horner: «Max Verstappen spürt den Druck»

Christian Horner: «Max Verstappen spürt den Druck»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner bleibt dabei: Der Brite ist überzeugt, dass sein Team Anteil am Ausfall von Lewis Hamilton hatte, weil der Mercedes-Pilot von Horners Schützlingen unter Druck gesetzt wurde.

Die gute Laune von Malaysia hielt bei Christian Horner auch am Trainingsfreitag von Japan noch an. Der Teamchef des Red Bull Racing-Rennstalls hatte allen Grund zur Freude, schliesslich hatten seine beiden Schützlinge Daniel Ricciardo und Max Verstappen in Sepang den ersten Turbo-Ära-Doppelsieg für die Truppe aus Milton Keynes eingefahren.

«Das war eine gute Woche, nach dem Rennen in Malaysia befindet sich das ganze Team im Hoch. Wir haben auch grossartige Reaktionen auf diesen Triumph entgegennehmen dürfen», freute sich der Brite im Sky Sports F1-Interview, und fügte an: «Und hier konnten wir im ersten freien Training auch eine vernünftige Anzahl Runden auf der harten und mittelharten Mischung drehen.»

Dabei waren Ricciardo und Verstappen relativ flott unterwegs, denn obwohl sie darauf verzichteten, auf der weichen Mischung ausrückten, durften sie sich nach den ersten 90 Trainingsminuten über die Plätze 5 und 6 auf der Zeitenliste freuen, wobei der Australier mehr als zwei Zehntel schneller als der Teenager blieb.

Trotzdem bleibt Horner vorsichtig, wenn es um die Rennprognose für Japan geht. Auf die Frage, ob seine Mannschaft die Silberpfeile auf dem Suzuka-Rundkurs schlagen könne, erklärt er: «Ich bin mir nicht sicher, ob wir Mercedes beim puren Speed das Wasser reichen können. Denn wir haben im ersten Training gesehen, wie schnell die hier sind. Aber ich hoffe, dass wir genug Druck machen können, damit Mercedes Gas geben muss. Und man hat letztes Wochenende gesehen, was passiert, wenn man den Druck erhöht.»

Der 42-Jährige betonte aber auch auf Nachfrage, dass er trotz der Widerworte von Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda weiterhin davon überzeugt ist, dass Red Bull Racing seinen Anteil am Malaysia-Ausfall von Hamilton hatte: «Mercedes konnte sich an der Spitze nicht ausruhen, er musste Gas geben. Natürlich, Hamiltons Motorschaden an sich kann viele Ursachen haben. Aber es ist auch klar, dass wir sie unter Druck gesetzt haben. Die haben gepusht, um möglichst viel Zeit für den Boxenstopp herauszufahren. Und bei diesen schwierigen Bedingungen war das natürlich eine grosse Belastung.»

Daniel Ricciardo und Max Verstappen: Rivalität und Respekt

Mit Stolz erfüllt ihn das beachtliche Duell, das sich seine Schützlinge in der letzten Phase des Malaysia-GP geliefert haben. Horner erzählte: «Wir haben wie vor jedem Rennen darüber gesprochen, was zu tun ist, wenn wir sie frei fahren lassen. Wir sagten den Jungs: Schaut, ihr repräsentiert 700 Leute, die an euren Autos arbeiten. Wenn ihr euch also duelliert, dann respektiert euch dabei und lasst dem Anderen genug Raum.»

Der Teamchef lobte: «Das haben die auch gemacht. Sie verhielten sich einwandfrei, als sie etwa Rad an Rad durch die Kurven 5 und 6 schossen. Sie wagten keine riskanten Manöver, sondern gingen Beide sehr respektvoll miteinander um. Und ich denke, das ist auch das Wichtigste. Unsere beiden Piloten mögen sich, gleichzeitig herrscht auf der Strecke aber auch eine grosse Rivalität. Sie treiben sich gegenseitig sehr stark an, haben aber auch den nötigen Respekt.»

Horner stellte auch den Reifeprozess von Verstappen in den Mittelpunkt. Denn der ehrgeizige 19-Jährige fand sich mit seinem zweiten Platz ab und sorgte damit für eine kleine Überraschung bei den Fans und Experten. «Max ist durch die Red Bull-Fahrerschmiede gegangen und insgesamt macht er einen grossartigen Job.»

Und Horner fügte an: «Wahrscheinlich läuft bei Red Bull Racing alles noch etwas fokussierter ab und es lastet mehr Verantwortung auf seinen Schultern. Das spürt Max wohl auch. Da sind sehr viel mehr Ingenieure, die sich auf sein Feedback und seine Kenntnisse über das Auto verlassen. An der Seite von Ricciardo ist er in Top-Form und er gehört bereits jetzt zu den besten Formel-1-Piloten.»

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