Aleshin ist Meister, Guerrieri siegt
Mikhail Aleshin kurz vor dem finalen Rennen
Im mit Abstand spannendsten Saisonfinale der World Series Geschichte erkämpfte sich [*Person Mikhail Aleshin*] im Sonntagslauf der Formel Renault 3.5 Serie auf den allerletzen Metern den Meistertitel 2010. Ein dritter Platz reichte dem Russen letztlich, der sich zwei Runden vor Rennende am Titelkontrahenten Daniel Ricciardo vorbei kämpfte. Beide lagen vor dem finalen Lauf mit je 128 Zählern gleichauf an der Spitze.
Rundenlang hatte Ricciardo die Nase vorn, doch Aleshin nutzte seine Chance. Von Startplatz fünf, hinter dem Safety-Car in das Regenrennen gegangen, kämpfe sich der Russe Stück für Stück an den von Rang zwei gestarteten Australier heran. Erst blieb Daniel Zampieri in der Wiese stecken, dann rutschte auch noch Greg Mansell ins Kies. Somit lag der Carlin-Pilot schon auf Rang drei und konnte sich nach dem Pflichtboxenstopp bis ans Heck des Rivalen schleichen.
Auf der immer noch feuchten Piste setzte er den Tech-1-Piloten dann mächtig unter Druck. Den dadurch erzwungenen Fehler machte Ricciardo dann auch in der vorletzen Runde und ließ die Tür ein Stück zu weit offen. Diese Einladung nahm Aleshin dankend an und schob sich vorbei. «Da war sie, meine Chance. Ich wusste, dass ich an Daniel vorbei musste und somit habe ich alles auf eine Karte gesetzt. Das war ein toller Fight», freute sich der frischgebackene Meister.
Komplett aus dem Konzept geraten, drehte sich Ricciardo dann in der letzten Kurve auch noch von der Piste und hatte alle Mühe, seinen vierten Rang zu behaupten. «Ich rutschte über die feuchten Curb´s und bekam wheelspin. So einfach habe ich den Titel verschenkt», ärgerte sich der Australier über das Déjà-vu. Schon 2008 vergab er in Barcelona in ähnlicher Manier den Titel im Formel Renault 2.0 Eurocup.
Das Rennen gewann [*Person Esteban Guerrieri*] mit einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Der Argentinier festigte damit auch seinen dritten Tabellenplatz hinter Meister Aleshin sowie Ricciardo. «Ich hatte ein schnelles Auto und wusste, dass ich als Führender hier nicht so leicht überholt werden kann. Somit musste ich nur noch den Start gewinnen», freute sich Guerrieri. «Im nächsten Jahr strebe ich nun die GP2 an, die Vorbereitungen laufen schon», sprach der sechsfache Saisonsieger. Rang zwei holte sich Jean Eric Vergne.