MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Tommy Kunert freut sich für seine tollen Gespann-Mädels

Von Rudi Hagen
Janina Würterle und Beifahrerin Julia Starke gewannen in Schwarme die B-Lizenz-Gespannklasse – es war ihr erstes Rennen. Betreuer Thomas Kunert freute sich für seine Mädels.

Schon im Training rieben sich die Zuschauer am Niedersachsenring im Schwarmer Bruch verdutzt die Augen, welch einen sauberen Strich Janina Würterle und Julia Starke mit ihrem 500ccm-Gespann fuhren. Am Ende des Renntages hatten die Amazonen 13 Punkte auf ihrem Konto und standen ganz oben auf dem Siegerpodest. Erst vier und fünf Zähler dahinter folgte die männliche Konkurrenz auf Rang 2 und 3.

Der elffache Europameister Thomas Kunert, der die beiden Joungster berät und betreut, war hochzufrieden mit seinen Schützlingen, sparte aber auch nicht mit Kritik an der Konkurrenz: «Ich habe gewusst, dass die Mädels gut sind, aber als ich sie dann im Training gesehen habe, war ich voll geflasht. Der Boden war zwar sanft und griffig, aber im Laufe des Nachmittags wurde es schwerer zu fahren. Und die Jungs sollten sich mal Gedanken darüber machen, was für einen Scheiß manche von ihnen da zusammenfahren. Alle wollen immer bessere Motoren und bessere Fahrwerke haben. Dabei sollten sie mit einem Standardmotorrad erstmal lernen, ordentlich zu fahren.»

Wer sind diese beiden jungen Frauen und woher kommen sie? Janina Würterle (22) stammt aus Berkheim in Oberschwaben. Die Studentin bringt schon einige Rennerfahrung aus dem Motocross und Supermoto mit, wo sie aktuell um die Deutsche Meisterschaft mitfährt. Ihr erstes Motorrad, eine PW 50 mit Seitenwagen, bekam sie als Dreijährige von ihren Eltern geschenkt. 2004 fuhr sie ihr erstes Supermoto-Rennen, 2007 gewann sie den Rookies-Cup (125 ccm) und zwei Jahre später war sie Vize-Europameisterin.

«Ich wollte es immer schon mal im Bahnsport versuchen», sagte Janina (Spitzname Jane) Würterle gegenüber SPEEDWEEK.com. Kein Wunder, denn die Verwandtschaft mit Vater Peter, einem ehemaligen Speedwayfahrer, Onkel Gerd Riss und den Cousins Erik und Mark Riss hat Methanol im Blut.

Julia Starke (22) aus Witten kennt die Atmosphäre beim Bahnsport schon von Kindesbeinen an. Vater Edgar («Ede») fuhr selbst lange Gespann und kümmerte sich später als Chefmechaniker im Team Kunert um die Bikes des wohl besten Gespannfahrers aller Zeiten. «Im vergangenen Jahr haben wir alle in Diedenbergen zusammen gesessen und da hat Tommy gesagt, so Mädels, jetzt fahrt ihr mal. Und es hat sofort gepasst.»

Auf die Erfahrung von Thomas Kunert zählen Janina und Julia. Vor allem die Fahrerin vertraut dem Memminger, der ihr schon die Geheimnisse des Supermotos beibrachte, total. «Tommy ist die wichtigste Person für mich. Was er sagt, passt immer. Wenn er an der Bahn ist, fühle ich mich sicher.»

Wegen der Überschneidungen mit der Supermoto-DM plant das Gespannteam in dieser Saison nur zwei bis drei Rennen. «In Herxheim fahren wir, dann sieht man, wie es läuft», blickt Thomas Kunert voraus, «wenn es gut ist, müssen wir uns weitere Gedanken machen, vor allem brauchen die Mädels Sponsoren, denn ohne diese läuft auf Dauer nichts.»

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