Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Schwarme: Vorgeschmack auf B-Gespann-Master-Serie

Von Rudi Hagen
Rasant: B-Lizenz-Gespanne im Finale von Schwarme

Rasant: B-Lizenz-Gespanne im Finale von Schwarme

Beim Grasbahnrennen in Schwarme waren neun B-Gespanne am Start. Sie gaben schon mal einen Vorgeschmack auf das nationale B-Gespann-Masters, dessen erster Durchgang Ende Juli im hessischen Angenrod stattfinden wird.

Über das «nationale B-Gespann-Masters» ist schon viel diskutiert worden, auf den Rennbahnen wie auch vor allem in den sozialen Medien. Von schroffer Ablehnung und Verächtlichmachung bis hin zur glühenden Begeisterung für diese kleine Serie von Gespannrennen der B-Lizenzler war alles dabei.

Die privaten Initiatoren, unter ihnen der Herxheimer Maik Mennesclou und Ex-Beifahrer Mario «Locke» Siebert vom MSC Angenrod, wollen mit ihrer Idee den Gespannsport in Deutschland wieder etwas in Schwung bringen. Dazu gehört, wie sie sagen, den Nachwuchs zu fördern. Und das sind die nationalen Gespanne, die mit einer B-Lizenz anfangen müssen.

Sie erarbeiteten ein fertiges Produkt mit festem Rennablauf, einem Werbepaket, einer durchdachten Finanzierung mit Preisgeld für alle Teams und einem kompletten 16-er Gespannfeld plus zwei Reserveteams. Der DMSB hat dem Ganzen zugestimmt.

Gefahren wird jetzt in einer Dreier-Serie in Angenrod, Melsungen und zum Abschluss in Leipzig. Die Masters-Teilnehmer haben dabei eigene Startnummernwesten und die Fans können im Vorfeld einheitliche Combi-Karten für die Serie bei den Initiatoren erwerben.

Kritiker hatten im Vorfeld viele Fragen. Zum Beispiel die Frage, ob man das 16-Feld auch jeweils voll bekommen werde. «Ja, wir haben genug Teams für die Rennen, auch Reservisten», sagte Maik Mennesclou dazu.

Auch tauchte die Frage nach der Zuverlässigkeit des Materials der Teilnehmer und der unterschiedlichen Leistungsfähigkeit von Fahrer und Beifahrern des Öfteren auf. SPEEDWEEK.com nahm die Gelegenheit beim Grasbahnrennen in Schwarme wahr, die dort angetretenen neun Gespanne und deren Auftreten einmal näher unter die Lupe zu nehmen.

Rein äußerlich unterschieden sich die Teams nicht von ihren Kollegen aus der Internationalen Lizenzklasse, alle trugen saubere, ansprechende und zum Teil sehr moderne Combis. Und es waren fast durchweg junge Fahrer und Beifahrer im Feld, einzig Jens Voss trieb den Altersdurchschnitt hier etwas nach oben.

Bei den Motorrädern war zwar eher Diversität angesagt, aber die befürchtete Vielfalt von Ausfällen gab es nicht. Mit Kevin Hübsch und Beifahrer Michael Burger vom MSC Berghaupten war in Schwarme ein Top-Team am Start, welches in den Niederlanden schon internationale Erfahrungen sammeln durfte. Sie gewannen alle Läufe. Mit ihnen reift junger, hoffnungsvoller Gespann-Nachwuchs heran.

Das Gleiche gilt auch für ihre Clubkameraden Raphael San Millan und Benedikt Zapf, die Zweite wurden. Auch das gemischte Doppel Daniel Eibl/Julia Starke mit dem von Ede Starke vorbereiteten GM-Gespann hat eine gute Zukunft. In Schwarme war Eibl nach einem Grippeanfall aber nicht im Bestbesitz seiner Kräfte.

Überraschend stark präsentierten sich auch Jens Voss und seine junge Beifahrerin Jenny Plehn vom MSC Scheeßel und die Brüder Marco und Timo Wessel vom MSC Schwarme. Im Endlauf mussten die Lokalmatadoren aber mit dem Uralt-Gespann ihres Mentors Albert Till antreten und sorgten für Heiterkeit auf den Rängen, als sie am Start die Bahn und das Feld mit einer Qualmwolke aus Auspuffgasen einnebelten.

Mit Oliver Möller/Lars Schliter waren ehemalige Solisten am Start und mit Nicole Standke/Theresia Hölper ein reines Damenduo. Die Lüdinghäuser Patrick Hermanns/Patrick Herbst, die in den Niederlanden schon internationale Luft schnuppern konnten und André und Tim Schönig vom MSC Nordhastedt hatten an diesem Tag arg mit der Technik zu kämpfen.

Die Läufe waren im Grunde nicht viel anders, als die, die man sonst meist von den Kollegen der Internationalen Lizenzfraktion zu sehen bekommt. Hier wurde auch am Start bravourös gekämpft, danach sortierte sich das Feld und zog sich zum Teil auch weit auseinander.

Bei den Läufen zum B-Gespann-Masters sollen alle Vorläufe über vier Runden, der Endlauf dann über sechs Runden gefahren werden. Das sollten sich die Veranstalter noch einmal gut überlegen. Schon am Sonntag in Schwarme fragten die Teams am Ende nach, ob sie den Endlauf nicht über drei anstatt wie vorher über vier Runden fahren könnten. «Das ist so anstrengend hier, da ist man in den letzten beiden Runden froh, wenn es endlich vorbei ist», sprach Julia Starke stellvertretend für alle anderen.

Ergebnisse B-Gespanne Schwarme/D:

1. Kevin Hübsch/Michael Burger, 20 Punkte
2. Raphael San Millan/Benedikt Zapf, 16
3. Daniel Eibl/Julia Starke, 14
4. Jens Voss/Jenny Plehn, 13
5. Marco Wessel/Timo Wessel, 11
6. Ole Möller/Lars Schliter, 6
7. Nicole Standke/Theresia Hölper, 3
8. Patrick Hermanns/Patrick Herbst, 2
9. André Schönig/Tim Schönig, 1

Kalender Nationale Gespann-Masters 2016:

Lauf 1: 30./31. Juli Angenrod
Lauf 2: 6/.7. August Melsungen
Lauf 3: 1. Oktober Leipzig

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 24.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Di. 24.12., 09:50, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 10:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312212013 | 5