Dana Frohbös: «Ich bin so froh, dass ich ich lebe»
Oliver Möller und Beifahrerin Dana Frohbös hatten in Eenrum einen bösen Crash
Oliver («Ole») Möller und Dana Frohbös waren als Reservisten beim EM-Finale der Gespanne im niederländischen Eenrum für die in Rastede schwer gestürzten Markus Brandhofer/Tim Scheunemann vom AMC Haunstetten ins Hauptfeld nachgerückt. Das war irgendwie schon kein gutes Omen für das sympathische Duo vom MSC Nordhastedt.
Anfangs war die Eenrumer Bahn durch die Regenfälle vom Vormittag noch seifig und sehr glatt. Das war der Auslöser für die Stürze gleich im allerersten Lauf. Die deutschen Meister Markus Venus/Markus Heiß, Wilfred Detz und Wendy Arling aus den Niederlanden und Möller/Frohbös tauchten nach dem Start zu dritt nebeneinander in die erste Kurve ein, die Pfarrkirchener führten dann innen fahrend vor Detz/Arling und Möller/Frohbös.
Ausgangs der Kurve stürzten die Briten Aaron und Stephen Vale per kapitalem Überschlag. Die roten Flaggen gingen hoch, alle schauten in Richtung Kurve 1, aber da krachte es auch lautstark in der Zielkurve. Das Gespann der Norddeutschen hatte sich quer gestellt und die nachfolgenden Raphael San Millan und Beifahrer Benedikt Zapf knallten voll in sie hinein. «Ich konnte nichts mehr machen, das ging zu plötzlich», sagte San Millan später.
Für alle an den Stürzen Beteiligten war der Renntag zu Ende. Am Schlimmsten hatte es Dana Frohbös erwischt. Sie musste im Groninger Krankenhaus untersucht werden. Sie wurde geröntgt und dann wurde auch noch vom Kopf und vom Nacken eine Computer-Tomographie gemacht. «Es war glücklicherweise alles ok, aber sämtliche Erinnerungen an den Sonntagnachmittag sind weg», sagte Frohbös jetzt.
Bevor sie mit ihrem Team wieder nach Hause fahren konnte, mussten die Ärzte noch ihre Platzwunde zwischen den Augenbrauen in den tiefen Schichten mit vier und oben noch einmal mit zehn bis zwölf Stichen nähen. Frohbös: «Als ich aufstehen durfte, sackte ich immer wieder zusammen und musste mich wieder hinlegen. Und dann wollte ich zurück zur Bahn und das Rennen zu Ende gucken. Das ist das erste, woran ich mich wieder erinnere. Aber da war das Rennen längst vorbei.»
Als die Schleswig-Holsteinerin aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde den Sturz später auf Video sah, wurde ihr erst richtig klar, wie viel Glück sie eigentlich bei dem ganzen Unglück noch gehabt hat. «Es geht mir schon wieder etwas besser, denn ich schaffe es, wieder am Computer zu sitzen. Lange kann ich das allerdings noch nicht. Immer wieder wird mir schwindelig und die Schmerzen in Rücken, Brustkorb und Kopf sind auch noch ganz schön ordentlich. Aber hey, ich lebe und ich kann alles bewegen. Darüber kann ich wohl ziemlich froh sein, denn ich habe den Sturz im Video gesehen. Bis ich wieder fit bin und die Gehirnerschütterung auskuriert ist, wird es noch etwas dauern. Aber das ist völlig ok. Ich bin so froh, dass ich lebe.»