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Nochmal Uithuizen: Comblons rammen Meier/Siebert weg

Von Rudi Hagen
Die Comblons fahren auf Meier/Siebert auf und der Streckenposten schaut zu

Die Comblons fahren auf Meier/Siebert auf und der Streckenposten schaut zu

Manuel Meier und Beifahrerin Lena Siebert litten beim EM-Finale in Uithuizen unter der Unfähigkeit des Schiedsrichters und der Streckenposten, böse Attacken von Guillaume und Baptiste Comblon zu erkennen und zu ahnden.

Wie blind muss man eigentlich sein, wenn man nicht gesehen hat, was beim Europameisterschaftsfinale der Gespanne im niederländischen Uithuizen passiert ist? Der Zwischenfall mit dem Team Brandhofer und dem Team Godden sowie der anschließenden Disqualifikation des deutsch niederländischen Duos war die eine Sache (SPEEDWEEK.com berichtete gestern darüber).

Eine andere Sache war das, was dem Berghauptener Manuel Meier und seiner Beifahrerin Lena Siebert aus Melsungen passierte. Sie konnten am Ende des Flutlichtrennens wirklich froh sein, dass sie heil von der Bahn gekommen waren. Und darüber hinaus mussten sie im A-Finale statt eines Podestplatzes mit einem undankbaren vierten Platz zufrieden sein.

Zufrieden? Nicht wirklich. «Das war nicht fair», klagte die erst 16-jährige Lena Siebert. Was war geschehen? Wer war gemeint?

Das, was wohl alle auf den sehr gut gefüllten Rängen im Sportpark Uithuizen gesehen hatten, entging allem Anschein nach dem Schiedsrichter und auch den Streckenposten. Es begann im sechsten Vorlauf. Meier/Siebert waren auf Siegkurs, wurden aber mehrfach sehr hart und direkt unfair von den Franzosen Guillaume und Baptiste Comblon seitlich gerammt. Die Franzosen holten sich den Laufsieg, die beiden Deutschen wurden Zweite.

Proteste bei dem deutschen FIM-Schiedsrichter Heiko Zeiter nutzten nichts. Dann eskalierte die Situation abseits der Piste fast. Das Team hatte Mühe den Berghauptener zu beruhigen, da sich die Franzosen vom MC Marmande noch im Fahrerlager despektierlich gegenüber ihren Konkurrenten gezeigt hatten und ihrerseits schon die Fäuste ballten.

Doch damit nicht genug. Nachdem Meier/Siebert das B-Finale sicher gewonnen hatten, folgten im entscheidenden A-Finale weitere Attacken der Franzosen, die dem deutschen gemischten Team einen Podestplatz kosteten.

Nach dem Start zum Finale drifteten die späteren Europameister Markus Venus/Markus Eibl, Mitch Godden/Paul Smith und Meier/Siebert nebeneinander durch Turn 1, dahinter folgten die Comblons. In der zweiten Runde hatten die Franzosen mit vollem Risiko in der Kurve vor Start-Ziel auf Meier/Siebert aufgeschlossen und ihre Gegner schon einmal touchiert.

Doch was dann auf der Geraden folgte, war unfair hoch zehn. Die Comblons drückten sich gegen die Deutschen, schoben sie quasi bis in die nächste Kurve hinein nach außen weg und fuhren vorbei. Meier drehte daraufhin auf der Gegengeraden das Gas noch einmal voll auf bis in die nächste Kurve, geriet dabei aber etwas aus der Spur. Damit war die Konkurrenz weg. Platz 4 für Manuel Meier und Lena Siebert.

Es bleiben Fragen. Erstens: Warum hat der Schiedsrichter diese überharten und nicht regelkonformen Attacken nicht bestraft? Zweitens: Warum haben die Streckenposten nicht entsprechend reagiert? Drittens: Warum haben die anwesenden Funktionäre wie der Rennleiter oder die Delegierten der Verbände nicht Rücksprache mit dem Schiri gehalten?

Zumindest eine Verwarnung hätten Guillaume und Baptiste Comblon kassieren müssen. Das wäre es dann gewesen mit Podestplatz 3, denn schon im ersten Vorlauf hatten sie wegen eines Rollstarts eine Verwarnung erhalten.

Und dann noch eins: Am anderen Tag konnten die Franzosen beim Rennen in Berghaupten schon nach dem ersten Lauf die Sachen zusammenpacken. Der Grund? Bei ihrem Gespann hatten sich Risse am Beiwagenrahmen gezeigt. Woher die wohl stammen könnten?

Ergebnis Grasbahn-EM-Finale Gespanne, Uithuizen (NL):

1. Markus Venus/Markus Eibl (D), 12 Vorlaufpunkte. 2. Mitchel Godden/Paul Smith (GB), 10. 3. Guillaume Comblon/Baptiste Comblon (F), 10. 4. Manuel Meier/Lena Siebert (D), 9. 5. Wilfred Detz/Bridget Portijk (NL), 8. 6. Markus Brandhofer/Sandra Mollema (D/NL), 8. 7. Imanuel Schramm/Nadin Löffler (D), 4. 8. Raphael San Millan/Benedikt Zapf (D), 4. 9. Oliver Möller/Sindy Viragós (D),3. 10. Josh Goodwin/Scott Goodwin (GB), 2. 11. Remi Valladon/Desiree Holstein (F/D), 2. 12. Klaas Kregel/Benjamin Gregoire (NL/F), 0. Res. Mike Frederiksen/Jette Maersk (DK). Res. Jordan Smith/Joe Page (GB)

C-Finale: 1. Schramm/Löffler, 2. San Millan/Zapf, 3. Möller/Viragos, 4. Goodwin/Goodwin
B-Finale: 1. Meier/Siebert, 2. Godden/Smith, 3. Detz/Portijk, 4. Brandhofer/Mollema (d)
A-Finale: 1. Venus/Eibl, 2. Godden/Smith, 3. Comblon/Comblon, 4. Meier/Siebert

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