IDM Auftakt nach 40 Jahren ohne Yamaha-Cup
Yamaha Cup ist Verganenheit
Michael Götz gehörte beim Yamaha-R6-Dunlop-Cup fast schon zum Inventar. Als Fahrersprecher erlebte er hautnah mit, was das Ende des Cups für viele Piloten bedeutete. Denn nach 40 Jahre Cup-Geschichte schrieben die Macher von Yamaha Deutschland mit ihrem neuen Chef Marcel Driessen das letzte Kapitel. Der Deutschland-Importeur will sich in der Zukunft neu ausrichten und stellte die Aktivitäten des Cups Anfang des Jahres ein.
Wenn an diesem Wochenende die IDM in der Motorsportarena Oschersleben ihre ersten Runden der Saison dreht, wird es auch wieder Cups im Rahmen-Programm geben. Geplant sind der Suzuki GSX R 1000 Cup, der Twin-Cup, eigentlich markenoffen ausgeschrieben, erlaubt sind neben Suzuki allerdings nur noch Motorräder aus dem Hause Kawasaki, und ab Juli der neue BMW Cup, von dem man bis auf die Ausschreibung noch nicht allzuviel gehört hat.
Michael Götz erklärt, wie das Ende für die Cuppies war.
«Das war schon hart und traurig zugleich für mich. Mein Herz schlägt eigentlich seit ich 15 Jahre alt bin für Yamaha. Und nach 12 Jahren im Cup war dieser auf der Rennstrecke wie eine Familie für mich. Auch das gesamte Team rund um Thomas Kohler, die immer einen super Job gemacht haben, wächst einem natürlich ans Herz. Wenn das dann auf einmal zu Ende geht, ist das schon traurig.
Noch trauriger finden ich und die anderen Fahrer, wie Yamaha mit uns umgegangen ist bzw. wie sie den Cup beendet haben. Ich stand ja als Fahrersprecher mit allen Fahrern den Winter über in Kontakt. Da 25 von uns definitiv wieder fahren wollten und sicher Neue dazu gekommen wären, wäre der Cup sicher wieder gut besetzt gewesen. Wir alle wollten natürlich wissen wie, bzw. ob, es weiter geht. Es muss ja alles geplant werden. Mit dem Team, Sponsoren, Urlaub usw. Die Spatzen pfiffen es ja lange vom Dach, dass es keinen Cup mehr geben wird. Nur Yamaha hüllte sich ständig in Schweigen. Es wurde noch nicht mal auf Mails oder Anrufe geantwortet. Da hätte ich doch mehr Anstand vom zweitgrößten Motorradhersteller der Welt erwartet. Selbst Thomas Kohler, der glaube ich um die 20 Jahre den Cup hervorragend organisiert hat, wurde in keiner Weise informiert. Bei dem glühten natürlich die Telefonleitungen, aber der arme Kerl konnte ja auch nichts sagen, weil er nichts wusste.
Auch die Art und Weise wie man den erfolgreichsten Markencup nach ganzen 40 Jahren beendet hat, verstehen wir alle nicht. Noch nicht mal eine Abschlussfeier mit einer Bratwurst im Brötchen und ein Getränk dazu konnte auf die Beine gestellt werden. Stattdessen wurde der Cup mit ein paar Zeilen einfach beerdigt.
Alle Fahrer hatten 2017 ein neues Paket gekauft und damit auf zwei Jahre geplant. Und dann so was. Hätte man nicht sagen können: «Passt auf Leute, 2018 wird das letzte Jahr sein, in dem es den Cup gibt» und dann vernünftig von der Bühne abtreten?
Auch hinterlässt der Cup meiner Meinung nach eine riesen Lücke in der Nachwuchsförderung. Sollen die jungen Rennfahrer von der 300er alle direkt in die SSP oder SBK aufsteigen? Der Yamaha Cup war die beste Schule für junge Talente. Schaut euch Fahrer wie Tulovic, Reiti, Wahr oder Sofuoglu an. Alle die haben ihren Speed sicher sehr stark dem Yamaha Cup zu verdanken. Das Niveau war im Cup nämlich immer verdammt hoch und damit auch der Lernfaktor der jungen Wilden.»